Andreas „Bär“ Läsker versucht, in der Coronoa-Krise die positiven Seiten zu sehen. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Eindringlich appelliert Andreas „Bär“ Läsker, der auf Corona positiv getestet worden ist, die Gefahren ernst zu nehmen. „Die verstrahlten Ignoranten sollten aufwachen und kapieren, dass jetzt Pause sein muss“, sagt der Fanta-Manager.

Stuttgart - Die wichtigste Nachricht zuerst: Es geht ihm trotz Corona relativ gut. „Mein Immunsystem ist wohl aus Stahl“, sagt Andreas „Bär“ Läsker unserer Zeitung. Sein Fieber sei nicht höher gewesen als 38,6 Grad. „Man merkt, dass man nicht ganz gesund ist“, berichtet der Manager der Fantastischen Vier, „ich hab’ ganz leichtes Hüsteln, aber es kann keine Rede sein von nächtelanger Husterei oder so etwas, hinzu kommen Gliederschmerzen und Berührungsempfindlichkeit der Haut, also klassische Begleiterscheinungen von leichtem Fieber.“ Mit einem Sauerstoffsättigungsgerät kann er daheim testen, ob die Atmung weiterhin in Ordnung ist. Solange die Krankheit bei ihm so milde verläuft, kann er daheim in Quarantäne mit seiner Frau bleiben, deren Coronatest bisher negativ ausgefallen ist. „Freunde kaufen für uns ein und stellen’s vor unsere Tür“.

„Zwei Nächte derb geschwitzt“

Ein Mitarbeiter seiner Firma, der in St. Anton in Österreich im Urlaub war, hatte Ende vergangener Woche über Symptome geklagt. „Daraufhin habe ich alle Mitarbeiter nach Hause geschickt“, sagt der 56-Jährige. Mit seiner Frau ging er am Sonntag zum Test ins Robert-Bosch-Krankenhaus. „Dort geht man sehr professionell und verantwortungsvoll mit Corona um“, fährt der seit Jahrzehnten erfolgreiche Manager fort, „man bekommt einen Mundschutz, und alle sitzen mit einem Abstand von etwa drei Metern im Wartezimmer.“ Drei Stunden hat er warten müssen.

Zwei Nächte hat Läsker „derb geschwitzt, also so richtig pitschepatschenass“, aber zum Glück zwei Nächte fast elf Stunden lang geschlafen – mit Unterbrechungen, wie er erzählt: „Zugunsten ,Narcos Mexico’ bei Netflix, einer superentspannenden Serie.“ Jetzt lese er viel („Dies könnte dem Land nicht schaden, wenn alle jetzt mehr lesen“), spiele Lego und mache Telefonkonferenzen.

„Nach der Corona-Krise wird unser Land ein anderes sein“

Andreas „Bär“ Läsker ruft dazu auf, der Krankheit „Respekt“ zu zollen und sie nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Jetzt zeige sich, wie solidarisch das Land sei, wie die Jungen den Alten helfen, wie alle einander unterstützen. „Nach der Corona-Krise wird unser Land ein anderes sein als bisher“, prophezeit er. Entsetzt hat er Fotos vom Stadtleben etwa vom Marienplatz in Stuttgart oder vom Viktualienmarkt in München gesehen, wo sich die Menschen immer noch dicht an dicht aufhalten. „Es hat nichts mit Demokratiegefährdung oder Freiheitsbeschränkung zu tun, sondern mit klarer Vernunft“, sagt er, „man sollte jetzt halt mal zuhause bleiben.“ Bär fragt: „Was sind das nur für Menschen, die jetzt massenweise auf die Plätze, in die Eisdielen oder in Biergärten strömen?“

Große Sorgen macht sich der 56-Jährige um die wirtschaftlichen Folgen. „Jetzt zeigt sich, wie viele Firmen hart auf Kante arbeiten und gegründet wurden“, sagt er. Der Manager ruft dazu auf, das Beste aus dieser Situation zu machen. „Es schadet nicht, wenn alle mal innehalten“, findet er, „lest Bücher, schaltet runter, haltet Kontakt über digitale Kanäle.“