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Von Peter Maffay bis Roger Cicero, von Sasha bis zu den Fehlfarben: Eine illustre Popgesellschaft hat sich versammelt, um den Fantastischen Vier auf einem Tribute-Album zum 20. Geburtstag zu gratulieren. Das Ergebnis überrascht.

Stuttgart - Von Peter Maffay bis Roger Cicero, von Sasha bis zu den Fehlfarben: Eine illustre Popgesellschaft hat sich versammelt, um den Fantastischen Vier auf einem Tribute-Album zum 20. Geburtstag zu gratulieren. Das Ergebnis überrascht.

"Michi Beck parkte seinen vollgesprühten Audi 80 meistens in Sichtweite meines Plattenladens. Der Wagen sah aus wie ein Freakmobil, und es dauerte eine Weile, bis ich wahrgenommen hatte, dass auf der Fahrerseite Terminal Team stand." So steht es geschrieben in der Autobiografie "Die letzte Besatzermusik" der Fantastischen Vier. Diese Sätze schreibt Andreas "Bär" Läsker, Manager der Band. Er erzählt von ersten Begegnungen, ersten Konzerten, ersten Verhandlungen. 20 Prozent von allem sollte er bekommen. "Damit spielte ich das fünfte Bandmitglied", schreibt Läsker in dem Buch, das zum Zwanzig-Jahr-Jubiläum erschien. Jetzt hat der Manager Läsker unterschiedliche Musiker zum Geburtstagsständchen auf "A Tribute To: Die Fantastischen Vier" auf den Plan gerufen.

Die Geschichte wird 2009 weitergeschrieben. Die Geschichte der Fantastischen Vier ist in den vergangenen Wochen viel erzählt worden. Klar. Welche Band kann schon auf 20 erfolgreiche Jahre zurückblicken? Sie rappten sich vom Jugendhaus Heslach über die Hügel Stuttgarts hinaus. Einer, der von Anfang an dabei ist und auch noch heute die Geschicke der Band leitet, ist Läsker. Als Geburtstagsgeschenk hat er die Doppel-CD zusammengestellt.

Der Mann, der sich sonst hinter den Kulissen bewegt, oft fotografierend am Bühnenrand zu sehen ist und schon in der Jury von "Deutschland sucht den Superstar" saß, hat sich der Zahl Vier angenommen. Eine Vier wird da auf seinen Oberarm tätowiert, da verziert er eine Torte mit einer Vier, backt er Vier-Laugenwaren, sprüht er das Bandlogo an eine Backsteinwand oder setzt Blumen in Zahlenform. Alles steht im Zeichen der Vier. Zumindest suggerieren das die Bilder im Booklet der Tribute-CD.

Und es geht auch darauf natürlich nur um die Lieder der vier Herren Smudo, And.Ypsilon, Thomas D. und Michi Beck. Über 30 Künstler zollen den Fantastischen Vier Tribut - die Auswahl der Gratulanten ist so differenziert wie gewöhnungsbedürftig, wenn da auf einmal der Comedian Mario Barth vom "Dicken Pulli" singt und Thomas Anders (ja genau, der von Modern Talking) zu Synthiesounds "Geboren" säuselt. Es ist natürlich kein Leichtes, ein ursprüngliches Rapstück zu einem Song mit Gesang zu verwandeln, doch einige Künstler haben das erstaunlich gut hinbekommen. Da klingt Popper Sasha bei "Die da!?" auf einmal wie die Beatsteaks, Xavier Naidoo gibt den "Krieger", und Peter Maffay ist auch bei "Über Nacht zum Krieger gemacht" ganz Peter Maffay. Sehr überraschend ist der Beitrag "Mehr Geben" der Fehlfarben. Und eines der besten Fanta-4-Lieder "Picknicker" wird von der Stuttgarter Band Massive Töne gecovert. Echte Kopfnicker eben.

Und wenn die Neuinterpretation der alten Songs mit so viel Humor genommen wird wie von Michael Gaedt und Michael Schulig, die unter dem Namen Onkel Rock'n'Roll die einzige Nummer-eins-Single "Sie ist weg" in ein Rock'n'Roll-Gewand hüllen, macht die Sache durchaus Spaß.

Wer sich noch so alles an Neuinterpretationen der Songs der Fantastischen Vier versucht hat, lesen Sie in unserer Printausgabe am 7. Juli.