Familien gehören zusammen – auch wenn darunter bekannte Terroristen und Straftäter sind? Foto: dpa

Im Fall der Freiburger Gruppenvergewaltigung kam der mutmaßliche Haupttäter über den Familiennachzug aus Syrien nach Deutschland. Dieser Fall lasse das linksgrüne Argument der besseren Integration durch den Familiennachzug bröckeln, meint unser Autor Nils Mayer.

Stuttgart - Familien gehören zusammen! In der Debatte über den Familiennachzug für Flüchtlinge argumentieren Grüne und Linke so. Um das zu unterfüttern, werden oft Einzelschicksale von im Bürgerkrieg auseinandergerissenen Familien bemüht: Männer, die ihre Frauen und ihre Kinder ewig nicht mehr gesehen haben und jetzt schrecklich vermissen. Das weckt Gefühle.

Wer den Familiennachzug – gerade bei nur temporär schutzberechtigten Flüchtlingen – nicht uneingeschränkt befürwortet, gilt dann schnell als unmenschlich.

Majd H. kam über den Familiennachzug

Grüne und Linke behaupten auch, die Wiedervereinigung junger geflüchteter Männer mit Partnerinnen, Müttern und Schwestern würde Flüchtlingskriminalität reduzieren und die Integration in die Gesellschaft fördern. Der Hauptverdächtige der Freiburger Gruppenvergewaltigung, der Intensivtäter Majd H., lässt dies nun allerdings ziemlich naiv erscheinen.

Denn ausgerechnet über den Familiennachzug holten seine Eltern ihn – einen mutmaßlichen Kämpfer der umstrittenen Kurdenmiliz YPG – im Oktober 2014 nach. Dankbarkeit? Integration? Keine Spur davon. 29 polizeilich registrierte Straftaten belegen eindrücklich: Sind junge Männer wie er hochgradig aggressiv und kriminell und verachten das westliche Weltbild, haben auch vernünftige Verwandte keinerlei Einfluss auf sie.

Intensiver Blick auf die Antragsteller

Es ist deshalb Zeit, den Familiennachzug nicht mehr als grundsätzlich gut zu verklären. Die deutschen Botschaften, die Ausländerbehörden und das Bundesverwaltungsamt müssen noch genauer hinschauen, wen sie auf dem Ticket des Familiennachzugs nach Deutschland durchwinken. Terroristen, paramilitärische Krieger und Straftäter sollten kein Visum bewilligt bekommen – alles andere wäre verantwortungslos der hiesigen Bevölkerung gegenüber. Traurige Familie hin oder her.

nils.mayer@stuttgarter-nachrichten.de