Eine syrische Flüchtlingsfamilie Foto: picture alliance/dpa

Durch die geltende Regelung bleiben zahlreiche Familien auf unabsehbare Zeit getrennt. Das betrifft besonders syrische Bürgerkriegsflüchtlinge. Deutschland sollte sich hier großzügiger zeigen, kommentiert Jan Dörner.

Berlin - Die Entscheidung zur Aussetzung des Familiennachzugs für Flüchtlinge mit einem eingeschränkten Schutzstatus trafen Union und SPD unter dem Eindruck des Jahres 2015. Damals wurden unter chaotischen Zuständen 890 000 Asylsuchende in Deutschland aufgenommen. Dies löste in Teilen der Bevölkerung großes Unbehagen aus. „Schaffen wir das wirklich?“, fragten sich viele Bürger, Helfer und auch Politiker. Inzwischen ist die Zahl der hierzulande ankommenden Flüchtlinge deutlich gesunken. Stellten 2016 noch mehr als 722 000 Menschen einen Erstantrag auf Asyl, waren es im vergangenen Jahr nur noch knapp 162 000. Regierung und Behörden haben die Lage wieder unter Kontrolle.