In Gunzenhausen ermittelt die Polizei nach einem Familiendrama (Symbolbild). Foto: dpa

In einer Wohnung werden die Leichen einer jungen Mutter und ihrer drei Kinder entdeckt. Der Vater liegt schwer verletzt vor dem Wohnhaus. Die Polizei spricht von einer Familientragödie.

Gunzenhausen - Bei einer Familientragödie im mittelfränkischen Gunzenhausen sind eine Frau und ihre drei Kinder getötet worden. Der Vater und Ehemann wurde schwer verletzt vor dem Wohnhaus der Familie gefunden, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. Der 31-Jährige sei wohl vom Balkon des dritten Stocks gesprungen, sagte ein Polizeisprecher. Ein Verwandter hatte um kurz vor sechs Uhr morgens den Mann und die Leichen der 29-jährigen Frau, der 3-jährigen Tochter und der 7 und 9 Jahre alten Jungen gefunden. Er alarmierte die Einsatzkräfte.

Welche Szenen sich zuvor in der Wohnung des neunstöckigen Mehrfamilienhauses abgespielt haben, war zunächst unklar. Die Polizei spricht von einer Familientragödie. Einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ zufolge soll der Mann seine Frau und Kinder erstochen haben. Das wollte ein Polizeisprecher aber nicht bestätigen.

Laut Polizei wurde der schwer verletzte Mann in ein Krankenhaus gebracht und operiert. Er sei nicht ansprechbar. Noch am Vormittag war ein Gerichtsmediziner für eine erste Untersuchung der Leichen zum Tatort gekommen. Die Ermittler erhoffen sich Hinweise auf die Todesursache, wie ein Sprecher sagte. Am Tatort waren Notfallseelsorger, die sich unter anderem um die Nachbarn kümmern sollten.

Angehörige der Opfer werden durch ein Kriseninterventionsteam betreut. Die Familie war den Angaben nach russischstämmig. Die Ermittlungen dauern noch an, wie es in einer Mitteilung hieß. Nähere Informationen wollen Polizei und Staatsanwaltschaft bei einer Pressekonferenz am Mittwoch um 10.00 Uhr in Ansbach bekannt geben.

Der Erste Bürgermeister der Stadt Gunzenhausen, Karl-Heinz Fitz, zeigte sich erschüttert. „Es gab von unserer Seite keine Anhaltspunkte, dass sich da so eine Tragödie ereignen könnte“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Er sei mit der Polizei in Kontakt.