War ein gefälschter Impfpass der Auslöser für den Tod von zwei Erwachsenen und drei Kindern? Foto: dpa/Sven Hoppe

Der unter Tatverdacht stehende Familienvater schrieb in seinem Abschiedsbrief, er habe ein Impfzertifikat fälschen lassen und eine Verhaftung gefürchtet.

Cottbus - Nach dem Fund von fünf Toten im brandenburgischen Königs Wusterhausen gibt es Hinweise auf ein mögliches Motiv. Der unter Tatverdacht stehende 40-jährige Familienvater habe in seinem Abschiedsbrief angegeben, er habe ein Impfzertifikat für seine Ehefrau fälschen lassen und Angst gehabt, dass er und seine Frau verhaftet würden, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Cottbus am Dienstag.

Die Opfer wiesen Schussverletzungen auf

Die Arbeitgeberin der Frau habe von der Fälschung erfahren und dem nachgehen wollen. Deshalb habe das Ehepaar Angst vor einer Festnahme und dem Verlust der Kinder gehabt, sagte der Staatsanwalt zu dem Abschiedsbrief.

Die Ermittler gehen davon aus, dass Vater seine drei Kinder und seine Frau tötete und danach Suizid beging. In dem Haus der Familie wurden demnach keine Anzeichen für ein gewaltsames Eindringen oder Kampfspuren gefunden. Der Mann sei im Abschiedsbrief als Verfasser angegeben.

Die Polizei war am Samstag in das Einfamilienhaus im Ortsteil Senzig gerufen worden. Dort fand sie die Leichen von zwei 40-jährigen Erwachsenen und drei Kindern im Alter von vier, acht und zehn Jahren.

Die Opfer wiesen Schussverletzungen auf. Eine Schusswaffe fand sich auch im Haus. Zunächst war auch von Stichverletzungen die Rede gewesen, was sich aber nicht bestätigte. Die Obduktionen dauerten noch an.

Sie haben suizidale Gedanken? Hilfe bietet die Telefonseelsorge. Sie ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr unter 0 800 / 111 0 111 und 0 800 / 111 0 222 und unter https://ts-im-internet.de/ erreichbar. Eine Liste mit Hilfsangeboten findet sich auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention: https://www.suizidprophylaxe.de/