Herr R. hat im Sommer eine Prothese bekommen. Foto: Viola Volland

Frau N. und Herr R. leben mit ihrem neun Jahre alten Sohn in einer heruntergekommenen Sozialunterkunft. Alle drei haben eine körperliche Behinderung. Dann geht die Waschmaschine kaputt. Ein Fall für die Aktion Weihnachten.

Der Putz am Haus ist abgeblättert, die Farbe an den Fensterläden schon lange verblichen. Sperrmüll säumt den Weg, der zu der mehrstöckigen Sozialunterkunft führt, in der Frau N. und Herr R. mit ihrem gemeinsamen neun Jahre alten Sohn leben. Ein altes Sofa, ein kaputter Lattenrost und mehrere Elektrogeräte liegen dort. Sie warten offenbar schon länger auf Abholung. Die Haustür steht offen.

Herr R. kommt, auf Krücken gestützt, nach draußen. Er lässt sich mühsam auf einen alten Plastikstuhl nieder und erzählt. Natürlich wäre es ihm und seiner Partnerin lieber, wenn sie mehr Platz hätten und nicht in einer Wohnung wohnen würden, die fast ausschließlich mit Möbeln vom Sperrmüll bestückt ist. Aber hier sei es bei Weitem besser als in dem Land, aus dem er stammt, meint Herr R., der aber schon seit Jahrzehnten in Deutschland lebt. Eigentlich wollte auch Frau N. bei dem Treffen dabei sein. Aber die Anfang-40-Jährige liegt gerade im Krankenhaus – mal wieder. Beide haben Diabetes, Frau N. ist darüber hinaus herzkrank. Ihre Zuckerwerte seien leider aktuell viel zu hoch, erzählt Herr R., deshalb sei sie vorsorglich stationär aufgenommen worden.

Zwei Wochen nach der Geburt wurde sie amputiert

Auch Herrn R. geht es gesundheitlich nicht gut. Im Juni wurde ihm der Unterschenkel amputiert. Er hat seitdem Phantomschmerzen, manchmal juckten ihm auch die Zehen. Er versucht, sich zu kratzen, aber da ist nur die Prothese. Er zieht die Jogginghose hoch, um sein künstliches Bein zu zeigen. Wie er dazu kam? Eine Wunde an seinem linken Fuß sei einfach nicht verheilt – eine Folge seiner nicht gut eingestellten Diabeteserkrankung. Der Fuß sei „richtig schwarz“ geworden. Schon vor der Operation sei er monatelang an Krücken gelaufen.

Auch seine Frau ist amputiert. Zwei Wochen nach der Geburt ihres Sohnes vor neun Jahren habe sie eine Thrombose gehabt. Sie verlor einen Arm. So sei er es gewesen, der das Baby in der ersten Zeit herumgetragen habe, wenn es schrie. Obwohl der Junge krank auf die Welt kam, sei er ein vergleichsweise ruhiges Kind gewesen, sagt Herr R.

Der Sohn hat Fehlbildungen an einer Hand und einem Fuß

Der 66-Jährige, der aus früherer Ehe noch vier erwachsene Kinder hat, ruft seinen Sohn kurz nach draußen, damit er sich zeigt und „Hallo“ sagt. Weil er am Vortag Fieber hatte, ist er an diesem Tag nicht in der Schule; er besucht ein Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum für Kinder mit körperlichen Behinderungen. Der Neunjährige hat eine Fehlbildung der rechten Hand und einen stark ausgeprägten Klumpfuß, muss deshalb Spezialschuhe und Orthesen tragen. Sein Sohn mache alles mit links, er schreibe mit links, er esse mit links, die rechte Hand sei nicht wirklich zu gebrauchen, erklärt der 66-Jährige. Die gekrümmten, kurzen Finger seien zu kraftlos.

Seine Partnerin und er helfen sich wegen ihrer Einschränkungen gegenseitig. Er mache, was sie nicht kann, und sie, was er nicht kann. Einkaufen gehen sie meistens gemeinsam. Sie ziehe dann den Handwagen mit ihrem gesunden Arm, weil er wegen der Krücken nicht wirklich etwas tragen kann. Jetzt, da sie im Krankenhaus ist, hänge er sich den Einkauf über die Schulter. Seit ihre Waschmaschine kaputt gegangen ist, übernimmt Herr R. auch die Wäsche. Vier Wochen habe er nur mit der Hand gewaschen, sagt er. Frau N. kann das wegen ihres Arms nicht übernehmen.

Auch eine Spülmaschine würde in dem Fall helfen

Er sei abends oft erschöpft, sagt Herr R., der zudem noch an Asthma leidet. Es sei schwer für ihn, lange zu stehen. Die Sozialarbeiterin, die den Eltern zur Seite steht, hat sich hilfesuchend an die Aktion Weihnachten gewandt, damit die Familie sich eine neue Waschmaschine kaufen kann. Wegen der körperlichen Beeinträchtigungen von Eltern und Kind erachtet sie in diesem Fall auch eine Spülmaschine für sinnvoll. Die Benefizaktion will die beiden Wünsche erfüllen und bittet um Spenden.

So können Sie spenden

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