Blick in Europaviertel – Auf Twitter wird das Falschparken der Autofahrenden angeprangert. Foto: Lichtgut

Im Europaviertel gibt es Ärger wegen Autos, die in der Fußgängerzone am Mailänder Platz stehen. Da Kontrollen nichts bringen, wird nun umgebaut.

Auf dem Twitteraccount „Stuttgart parkt fair“ kann es manchmal auch wegen eines einzelnen verbotswidrig abgestellten Autos hoch hergehen. Dieser Tage geht es dort rund aber wegen einer ganzen Reihe von Autos, die an einem Ort stehen, wo sie auf keinen Fall regelkonform hingekommen sein können: Entlang der Fassade der Stadtbibliothek stehen immer wieder Autos in Reih und Glied, gerade so, als wären dort Parkplätze eingezeichnet, zeitweise soll dort auch zweireihig geparkt worden sein. Das ist aber nicht erlaubt. Denn: Dort ist eine Fußgängerzone.

Die Kommentare zu den Fotos gehen in eine eindeutige Richtung: Es wird ein Einschreiten der Stadt gefordert, und kritisiert, dass nichts unternommen werde. Auch die Polizei wird aufgefordert einzuschreiten. Normalerweise teilen sich die Stadt und die Polizei so auf, dass städtische Vollzugsmitarbeitende für den ruhenden, also parkenden, Verkehr zuständig sind, und nicht die Polizei. Es wird der Vorwurf laut, dass es seit Monaten dort so zugehe, aber niemand etwas unternehmen würde.

Die Stadt antwortet auf Anfrage unserer Zeitung auf diese Vorwürfe: Das Problem sei nicht nur bekannt, es werde auch etwas unternommen, und zwar nicht nur Kontrollen: Die Stadt will das Gelände nun auch so umgestalten, damit all jene, die seit der Fahrschule vergessen haben, dass ein blaues Schild mit Fußgängern darauf keine Freigabe als Parkplatz ist, nicht mehr in den Bereich fahren können.

„Für die Fußgängerzone im Europaviertel am Mailänder Platz ist bereits seit mehreren Monaten ein separater Überwachungsauftrag bei der Verkehrsüberwachung eingerichtet“, teilte der Pressesprecher Martin Thronberens mit. Die städtische Verkehrsüberwachung sei mehrmals täglich dort. Wenn sie jemanden aufschreiben, wird der vermeintlich praktische Stellplatz sehr viel teurer als ein Platz im nahen Parkhaus:„Falschparkende müssen mit Verwarngeldern von mindestens 55 Euro rechnen“, so der Stadtsprecher. Zudem kann es sein, dass man vom Shopping zurückkehrt und die Taschen nicht einfach in den Kofferraum packen kann: „Auch Abschleppmaßnahmen sind möglich“, teilte Thronberens mit.

Da die Mitarbeitenden der Verkehrsüberwachung nicht ununterbrochen dort sein können, werde die Stadt noch weiter gehen. „Um das regelwidrige Parken in diesem Bereich nachhaltig zu unterbinden, sind bereits Poller im Zufahrtsbereich geplant“, teilte der Pressesprecher mit – also in dem Bereich, der unberechtigterweise als Zufahrt genutzt wird. Allerdings hänge der Zeitpunkt für diese Umgestaltung davon ab, wann an einem der angrenzenden Gebäude die Bauarbeiten beendet sind. Bis dahin werde die Verkehrsüberwachung weiterhin mehrfach täglich in dem Bereich kontrollieren.Das sei auch jetzt schon die Taktung. Denn in den zurückliegenden drei Monaten sei dort insgesamt 165 mal kontrolliert worden.