Adel Halim hat für 500 Euro den Zuschlag über einen BMW erhalten, den der Vorbesitzer an der Goldäckerstraße stehen ließ. Foto: Götz Schultheiss

Die Gemeinde Steinenbronn hat einen BMW, den sein Besitzer an der Goldäckerstraße abgestellt hatte, versteigert. Zum Missfallen des Auktionators und des Bürgermeisters Johann Singer blieb es jedoch beim Mindestgebot. Ein klein wenig ließ sich der Käufer allerdings erweichen.

Steinenbronn - Adel Halim freut sich. Der Autohändler aus Steinenbronn hat am Samstagnachmittag ein besonderes Schnäppchen gemacht. Für 500 Euro hat er einen Dreier-BMW ersteigert, der bei einer Fundsachenauktion der Gemeinde im Kfz Süd Bus und Truck Center im Gewerbegebiet unter den Hammer gekommen ist. Das Auto sollte das Glanzlicht der Auktion sein, die von der Gemeinde eigens deswegen veranstaltet wurde. Der Grund: Das abgemeldete Auto, ein Diesel, stand lange Zeit auf der Goldäckerstraße herum und der Halter reagierte auf Anschreiben der Gemeinde nicht.

Nach kurzem Telefonat ist das Auto weiterverkauft

In der Hoffnung auf einen lebhaften Bieterwettbewerb und Erlös über 1500 bis 2000 Euro bot der Gemeinderat Rainer Reddehase (CDU), Immobilienmakler mit der Erlaubnis, Auktionen durchzuführen, im Einklang mit Bürgermeister Johann Singer das Auto zum Mindestgebot von 400 Euro an. Die Strategie scheiterte, denn es fand sich zunächst kein Bieter. Erst als Adel Halim angefahren kam, keimte Hoffnung auf. Weil aber niemand mitbot, blieb es zum Missfallen des Auktionators und Johann Singer beim Mindestgebot. Durch gutes Zureden erbarmte sich Adel Halim schließlich und legte noch 100 Euro drauf. Nach einigen Anrufen am Handy strahlte er: „Ich habe es schon weiterverkauft. Für wie viel sage ich nicht. 80 Prozent meines Geschäfts basiert auf persönlichen Kontakten.“ Das Auto werde jedenfalls in Ungarn oder in Polen einen neuen Besitzer finden.

Auch zwei weitere Autos, ein Opel Rekord, mit mehr als 30 Jahren Alter mittlerweile ein Oldtimer, und ein Fiat Punto Cabrio fanden kein Interesse der Bieter. Insgesamt kamen am Samstag 187 Artikel zur Auktion. „Einige sind Fundsachen, andere haben Mitarbeiter der Gemeinde beigesteuert und weitere haben wir in Immobilien, welche die Gemeinde gekauft hat, gefunden. Mit der Ausnahme von Holzauktionen ist das unsere erste Versteigerung“, sagte Simon Römmich vom Ordnungsamt, der die Auktion organisiert und Rainer Reddehase als Auktionator gewonnen hatte. Der Gesamt-Erlös wird am Montag, 3. April, bekannt gegeben.