Der Arzt Bodo Schiffmann hat wegen seiner Masken-Atteste Ärger mit der Justiz. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Der bekannte Querdenken-Aktivist Bodo Schiffmann soll massenhaft falsche Atteste ausgestellt haben, um Menschen vom Maskentragen zu befreien. Jetzt ist seine Praxis in Sinsheim durchsucht worden.

Sinsheim - Beamte des Polizeipräsidiums Mannheim haben die Praxisräume von Bodo Schiffmann durchsucht. Der Sinsheimer HNO-Arzt gehört zu den bekanntesten Gegnern der staatlichen Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie. Wie der „Querdenken“-Anwalt Markus Haintz mitteilte, sei unter anderem Schiffmanns Handy mitgenommen worden. „Streamen kann er also nicht mehr“.

Bei der Durchsuchung gehe es um den Vorwurf, falsche Atteste ausgestellt zu haben, erklärte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Heidelberg. Schiffmann soll den Empfängern bestätigt haben, aus medizinischen Gründen keine Maske tragen zu können. Einen Großteil der Betroffenen habe er aber möglicherweise überhaupt nicht untersucht, so der Verdacht. Für den Abend kündigte die Staatsanwaltschaft eine Presseerklärung an.

Die Durchsuchung hatte bereits am Mittwoch begonnen. Am Donnerstag wurde sie fortgesetzt. Bis zu 100 Personen hätten dabei gegen die Polizeiaktion demonstriert, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Auf dem Informationskanal von Markus Haintz war zu einer Solidaritätsversammlung aufgerufen worden.