Jörg Kachelmann wird im Amtsgericht Mannheim nach dem Haftprüfungstermin zu einem Polizeiwagen gebracht. Foto: dpa

Die ARD will zum Fall ihres Wetter-Moderators, wie bisher, in der Sendung "Brisant" berichten.

Berlin - Die Vergewaltigungsvorwürfe gegen den ARD-Moderator Jörg Kachelmann sind nach wie vor kein Thema für die "Tagesschau" oder die "Tagesthemen". Kai Gniffke, zuständiger Chefredakteur von ARD-"aktuell", sagte der "Bild"-Zeitung zufolge, der Fall liege anders als etwa der des Gurkenlaster-Unfalls von Daniel Küblböck, über den in der "Tagesschau" berichtet worden war. "Bei Jörg Kachelmann handelt es sich zum jetzigen Zeitpunkt um einen Verdacht, der Küblböck-Unfall war erwiesen", wird Gniffke zitiert.

Auch mit dem Vergewaltigungsprozess gegen den früheren Pro7-Moderator Andreas Türck sei der Fall Kachelmann nicht vergleichbar: "Erstens liegt der Fall immerhin acht Jahre zurück", sagte Gniffke den Angaben zufolge. "Zweitens wurde gegen den damals populären TV-Star Anklage erhoben. Das ist qualitativ etwas völlig anderes als der bloße Verdacht."

Die ARD werde zum Fall ihres Wetter-Moderators, wie bisher, in der Sendung "Brisant" berichten und den Zuschauern dort mitteilen, "warum Kachelmann zunächst nicht mehr auftritt", erklärte der Chefredakteur.

Der Moderator war am vergangenen Wochenende auf dem Frankfurter Flughafen verhaftet worden. Sowohl seine Anwälte als auch eine Sprecherin seines Schweizer Unternehmens meteomedia hatten die Vorwürfe dementiert und angekündigt, Kachelmann werde sich dagegen juristisch zur Wehr setzen.