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Polizei und Staatsanwaltschaft treten im Fall Heidenheim immer mehr auf der Stelle.

Stuttgart/Heidenheim - Auf der Suche nach dem Unbekannten, der die Heidenheimer Bankiersfrau Maria Bögerl erst entführt und dann ermordet hat, treten Polizei und Staatsanwaltschaft immer mehr auf der Stelle.

„Wir erhalten weniger Hinweise als in den vergangenen Wochen und haben leider noch immer keine heiße Spur“, sagte ein Sprecher der Heidenheimer Polizei den Stuttgarter Nachrichten.

Die 54-jährige Frau des Sparkassenchefs Thomas Bögerl war am 12. Mai aus ihrem Haus im Heidenheimer Stadtteil Schnaitheim entführt worden. Am 3. Juni hatte ein Spaziergänger mit seinem Hund den Leichnam in einem Waldstück in der Nähe von Heidenheim gefunden. Obwohl gleich zweimal in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“ um die Mithilfe der Bevölkerung gebeten wurde und in der Region rund um Heidenheim Tausende Handzettel verteilt worden waren, kommen die Ermittler nicht voran.

„Die Zahl der Hinweise nimmt ab“, sagte der Polizeisprecher. Manche der vorliegenden 4300 Hinweise seien Beobachtungen, in anderen Fällen seien die Informationen konkreter. Insgesamt verfüge man derzeit über rund 2800 Spuren. „Die Hälfte davon haben wir bearbeitet, aber das ist sehr zeitintensiv.“ Bisher gebe es aber keine habhaften neuen Erkenntnisse.

Auch die Hoffnung, den mit einem Phantombild gesuchten Mann mit Haarzopf zu finden, der möglicherweise Zeuge der Tat war, hat sich bisher nicht erfüllt. Und auch die Frage, wann Maria Bögerl erstochen wurde und ob ihr Leichnam womöglich bei der ersten Durchsuchung des Waldstücks durch die Polizei übersehen wurde, ist bislang ungeklärt.

„Die Untersuchungen zur Liegezeit dauern noch an, das kann noch 14 Tage dauern“, sagte der Polizeisprecher. Eine personelle Reduzierung der 80-köpfigen Sonderkommission stehe nicht zur Debatte. „Wir sind überzeugt davon, dass man den Fall aufklären kann“, sagte der Sprecher.