Der Fall Franco A sorgt in der Bundeswehr für Aufruhr. Foto: dpa

Von der „Todesliste“, die in der vergangenen Woche im Fall Franco A. sichergestellt wurde, soll offenbar keine konkrete Gefährdung ausgegangen sein. Auf der Liste befanden sich unter anderem die Namen von Joachim Gauck und Heiko Maas.

Berlin - Berliner Betroffene, die auf einer „Todesliste“ rechtsgerichteter Bundeswehrsoldaten um den Oberleutnant Franco A. standen, waren nach Einschätzung der Polizei nicht wirklich gefährdet. „Konkrete Tatvorbereitungen waren nicht erkennbar“, sagte Berlins Polizeipräsident Klaus Kandt am Montag im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses. „Da war Null Planungsleistung erkennbar.“

Kandt verteidigte sich gegen Vorwürfe, die Polizei habe zu wenig für die auf der Liste geführten Menschen getan, räumte aber ein, die Polizei habe sich in Gesprächen mit den Betroffenen „vielleicht etwas knapp gehalten“.

Auf der Liste standen neben Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) und Ex-Bundespräsident Joachim Gauck auch eine Berliner Linke-Politikerin und zwei Satiriker einer linksgerichteten Polit- und Künstlergruppe. Mittlerweile sitzen drei Männer in Untersuchungshaft, die den Ermittlern zufolge einen Anschlag planten und dann Flüchtlingen in die Schuhe schieben wollten.