Maria H. war im Frühjahr 2013 als 13-Jährige mit ihrer Internetbekanntschaft verschwunden (Symbolbild). Foto: dpa

Der Mann, der gemeinsam mit der jungen Freiburgerin Maria H. im Jahr 2013 untergetaucht sein soll, wird in den kommenden Wochen nach Deutschland ausgeliefert. Bisher sitzt er in Italien in Haft.

Freiburg - Im Fall der jahrelang verschwundenen Freiburgerin Maria H. rechnet die Justiz in den nächsten Wochen mit der Auslieferung ihres rund 40 Jahre älteren Begleiters. Deutschland habe einen Auslieferungsantrag gestellt, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Freiburg am Dienstag. Der in Italien in Haft sitzende Mann werde voraussichtlich im Herbst nach Deutschland gebracht und dann befragt. Danach könne Anklage erhoben werden. Einen genaueren Zeitplan gebe es noch nicht.

In Italien habe sich der aus Blomberg in Nordrhein-Westfalen stammende Mann, der im Dezember 58 Jahre alt wird, seit seiner Festnahme nicht geäußert. Er war jahrelang wegen Kindesentzugs und sexuellen Missbrauchs international gesucht worden.

Maria H. war 2013 verschwunden

Im Mai 2013 war die damals 13 Jahre alte Maria H. mit dem Mann untergetaucht; die beiden hatten sich im Internet kennengelernt. Ende August war das Mädchen freiwillig zurückgekehrt, der Mann wenig später in Sizilien festgenommen worden. Die beiden waren den Ermittlern zufolge durch Osteuropa und Italien gereist und hatten die vergangenen zwei Jahre gemeinsam in einer Wohnung in Sizilien gelebt.

Nach Angaben der Sprecherin war das damals minderjährige Mädchen 2013 zwar freiwillig mitgegangen, dennoch habe sich der Mann strafbar gemacht. Ihm drohten bei einer Verurteilung wegen Kindesentzugs laut Strafgesetzbuch bis zu fünf Jahre - in schweren Fällen bis zu zehn Jahre - Haft.