Frau C. und ihr Sohn halten zusammen. Foto: vv

Er verspricht ihr ein Eheleben wie im Paradies – doch es folgt das böse Erwachen. Als sie schwanger ist, verbietet ihr Mann ihr, das Haus zu verlassen. Da trennt sich Frau C., die studiert hat und eine fortschrittliche Frau ist. Sie zieht ihren kranken Sohn allein groß.

Frau C. hat Schweres hinter sich, aber sie versucht, sich davon nicht runterziehen zu lassen. Sie sprüht nur so vor Energie. Gott habe ihr so viel geschenkt – und dazu gehörten nicht nur ihre Arme und Beine, sondern auch ihr Kopf beziehungsweise ihr Verstand. Den nutze sie, sagt die Alleinerziehende. Gerade ist sie dabei, sich ihre Zeugnisse aus ihrer Heimat anerkennen zu lassen und einen aufbauenden Sprachkurs zu absolvieren. Immer, wenn der pausiert, geht sie freiwillig zum Bewerbungstraining. Sie habe Verwaltungswissenschaften studiert – und in dem Feld würde sie gerne in Zukunft auch hier in Stuttgart arbeiten.

Nach Deutschland kam sie der Liebe wegen. Ihr Ex-Mann lebt bereits seit den 1990er Jahren hier. Er habe ihr vor ihrer Hochzeit ein Leben wie im Paradies versprochen, erzählt sie. Mit Geschenken habe er sie nach dem Kennenlernen überschüttet. Und er sei so zugewandt gewesen.

Als sie im fünften Monat ist, reicht Frau C. die Scheidung ein

Doch kaum waren sie verheiratet, habe er sich mehr und mehr gewandelt. Weder fand er es gut, dass sie einen Sprachkurs machte, noch, dass sie sich einen Job in der Gastronomie suchte, um ihr eigenes Geld zu verdienen. Dass er stets für jeden Geldbetrag, den er ihr gab, Rechenschaft verlangte, missfiel Frau C. Noch schlimmer wurde es, als sie schwanger wurde. Da wollte er ihr verbieten, mit den Nachbarinnen zu reden und das Haus zu verlassen. „Selbst Hunde müssen täglich raus – und ich bin ein Mensch“, sagt Frau C. empört. Ihr ist es wichtig, dass Frauen die gleichen Rechte haben wie Männer. So werde es auch in der Metropole, in der sie studiert hat, gelebt.

Sie hatte sich ihr Eheleben anders vorgestellt – mit gemeinsamen Spaziergängen in der Natur, mit gemütlichem Beisammensein bei Kaffee und Keksen. Stattdessen arbeitete ihr Mann Nachtschichten und war aggressiv, wenn er wach war. „Will ich so ein Leben?“, fragte sie sich. Als sie im fünften Monat war, reichte sie schließlich die Scheidung ein.

16 Bluttransfusionen hat ihr Sohn schon bekommen

Es war ein mutiger Schritt, denn sie stand fortan alleine da. „Ich hatte niemanden“, sagt Frau C. Es sei eine harte Zeit gewesen. „Ich fühlte mich verloren“, sagt sie. Zumal ihr Ex-Mann sie bedrohte. Aber sie konnte seine Drohnachrichten als Beweis vorlegen – und so verfügte ein Richter, dass der Mann die Wohnung verlassen musste und sie dort bleiben konnte.

Die restliche Zeit der Schwangerschaft, die Geburt, die Zeit im Krankenhaus mit dem Baby, all das stand sie komplett allein durch. Ihr Sohn kam nicht gesund auf die Welt. Er lag zunächst auf der Neugeborenenintensivstation, erhielt zusätzlich Sauerstoff. Früh stellte sich heraus, dass er eine angeborene Erkrankung hat, die zu Blutarmut führt.

Der Kleine hat zu wenig rote Blutkörperchen. Regelmäßig ist Frau C. daher mit ihm im Krankenhaus. Im Oktober zum Beispiel habe sie jeden Tag in die Klinik gemusst, um die Blutwerte des Kindes zu kontrollieren. 16 Bluttransfusionen hat der Vierjährige bereits bekommen.

Frau C. denkt lieber an das Positive

Sobald er sich einen Infekt einfängt, geraten seine Blutwerte aus dem Lot. Frau C. achtet daher sehr auf die Ernährung, kocht frisch und möglichst mit Biogemüse. Zum Glück macht der Junge ihr sonst keine Sorgen. Er ist ein aufgewecktes Kind, und er geht gerne in den Kindergarten.

An die „schlechten Momente“ in ihrem Leben versucht sie möglichst wenig zu denken. Sie konzentriert sich lieber auf das Positive. Sie hat in einer Maßnahme für Frauen Freundschaften geschlossen. Seit ihr Sohn endlich im Kindergarten ist (sie hat auf den Platz warten müssen), kann sie einen aufbauenden Sprachkurs besuchen. Sie werde für ihre Fortschritte sehr gelobt. Sie habe immer schon gerne gelernt, sagt Frau C., die es kaum erwarten kann, sich mit dem Sprachzertifikat bewerben zu können.

Allerdings benötigt sie dafür einen Laptop. Eine Sozialarbeiterin aus dem Frauenprojekt hat deshalb einen Antrag bei der Aktion Weihnachten gestellt.

So können Sie helfen

Konten
Die Aktion Weihnachten freut sich über jede Spende, ob groß oder klein. Nur Sachspenden können wir aus logistischen Gründen leider nicht annehmen. Die Konten lauten: Baden-Württembergische Bank, IBAN DE04 6005 0101 0002 3423 40, oder Schwäbische Bank, IBAN DE85 6002 0100 0000 0063 00. Wenn Ihr Name als Spender in der gedruckten Zeitung veröffentlicht werden darf, vermerken Sie das bitte unbedingt bei der Überweisung. Alle Artikel zur laufenden Benefizaktion lesen Sie hier und in diesem Artikel, wie die Aktion Weihnachten arbeitet und was sie alles in diesem Jahr fördert.

Briefmarke
Eine Sonderbriefmarke kommt in diesem Jahr der Aktion Weihnachten zugute. Sie hat einen Wert von 1,20 Euro, wobei 40 Cent (80 + 40) als Spende der Aktion Weihnachten und damit notleidenden Menschen und sozialen Projekten im Raum Stuttgart zugutekommen. Mit den Briefmarken lassen sich Sendungen bis 20 g (Brief national/Standardbrief) verschicken. Sie sind als 10er-Bogen im Online-Shop der BW-Post erhältlich. Bezogen werden können die Briefmarken hier.

 

Spendenkonten

Aktion Weihnachten e.V.

Baden-Württembergische Bank
IBAN DE04 6005 0101 0002 3423 40
BIC SOLADEST600

Schwäbische Bank
IBAN DE85 6002 0100 0000 0063 00
BIC SCHWDESSXXX

Verein »
So können Sie helfen »
Antragstellung »
Unterstützer »
Empfänger »
Kontakt »
Datenschutzerklärung »
Impressum »