In der Falkensteiner Höhle waren Ende Juli zwei Menschen von Wassermassen eingeschlossen worden. Foto: dpa

Der Guide, der Ende Juli mit einem Kunden in der Falkensteiner Höhle von Wassermassen überrascht wurde, wehrt sich nun gegen Vorwürfe, er sei leichtsinnig gewesen.

Grabenstetten - Nach der Rettungsaktion in der überschwemmten Falkensteiner Höhle haben sich der Tourleiter und sein Kunde gegen die scharfe Kritik verteidigt. Er sei Ende Juli vom rasant steigenden Wasserpegel in der Höhle überrascht und gemeinsam mit einem rund zehn Jahre jüngeren Kunden eingeschlossen worden, sagte der 37-jährige Guide aus dem Kreis Göppingen der «Südwest Presse». «Klar, es hat geregnet», sagte er der Zeitung. «Aber das war ein normaler Regen, das war nicht irgendwie ein Problem.» An der ersten Schlüsselstelle habe der Wasserstand sogar noch unter der normalen Höhe gelegen.

Bei ersten Anzeichen von steigenden Wassermassen sei der Moment gekommen, «wo die Alarmglocken klingelten». Zu spät: die beiden drehten nach eigener Aussage zwar sofort um. Aber: «Man konnte nun praktisch zusehen, wie sich der Wasserstand drastisch veränderte», sagte der Guide der Zeitung. «Es war aber, als wie wenn jemand den Knopf umgelegt hätte. Das Wasser kam von überall.»

„Weder schlecht geplant noch waghalsig“

Laut «Südwest Presse» war der ebenfalls eingeschlossene Kunde nicht das erste Mal mit dem Guide in der Höhle. Die Tour sei weder schlecht geplant noch waghalsig gewesen. Er habe nie das Gefühl gehabt, «dass das Risiko nicht beherrschbar wäre».

Der Tourleiter und sein Kunde waren am 29. Juli aus der Höhle gerettet worden. Nach starken Regenfällen saßen sie etwa 650 Meter vom Höhleneingang entfernt fest. Retter, konkurrierende Outdoorguides und der Bürgermeister der Gemeinde Grabenstetten hatten dem Führer Fahrlässigkeit vorgeworfen. Der Bürgermeister relativierte diese Kritik später.