Einsatzkräfte beraten den Fortgang der Rettungsaktion. Foto: SDMG

Bei einer Tour in die Falkensteiner Höhle bei Grabenstetten sind ein Höhlenguide und sein Kunde vom ansteigenden Wasser überrascht worden. Dutzende Einsatzkräfte sind vor Ort und versuchen die Eingeschlossenen zu befreien.

Grabenstetten/Bad Urach - Zwei Höhlengänger sind in der Falkensteiner Höhle zwischen Grabenstetten und Bad Urach im Fischbachtal eingeschlossen. Aufgrund der starken Regenfälle der vergangenen Tage ist der Pegel der Elsach, die weit im Innern der Höhle entspringt, extrem angestiegen.

Nach Angaben der Rettungskräfte soll es sich bei den Vermissten um einen Höhlenguide und seinen Kunden handeln. Welche Ausrüstung die beiden bei sich haben und wie lange sie damit in der Höhle zurecht kommen können, steht demnach noch nicht fest.

Höhlenguide und sein Kunde sind eingeschlossen

Der Guide und sein Kunde sind laut Feuerwehr am Sonntag gegen 17 Uhr in die Höhle eingestiegen. Ihr Auto steht noch auf dem Parkplatz an der Straße zwischen Grabenstetten und Bad Urach.

Zwei Höhlentaucher haben bereits am Abend versucht, zu den beiden Eingeschlossenen vorzudringen. Allerdings sei die Strömung der Elsach zu stark gewesen, erklärte ein Sprecher der Feuerwehr. Trotzdem würden sie es ein zweites Mal noch in dieser Nacht versuchen.

Rund 500 Meter vom Höhleneingang entfernt

Laut Feuerwehr werden die Eingeschlossenen rund 500 Meter vom Höhleneingang entfernt in der Reutlinger Höhle vermutet. Dort befindet sich eine circa acht bis zehn Quadratmeter große, leicht erhobene Einbuchtung.

„Es kommt momentan sehr viel Wasser in die Höhle“

Matthias Leyk, der Zweite Vorsitzende der Höhlenrettung Baden-Württemberg, sagt: „Wir hoffen, dass die Sache gut ausgeht. Wir hatten auch in der Falkensteiner Höhle schon mehrere Hochwassereinschlüsse in den vergangenen Jahren. Das besondere ist, dass es jetzt außerordentlich hohe Niederschläge in kurzer Zeit gegeben hat. Das heißt: Es kommt momentan sehr viel Wasser in die Höhle.“

Für die Taucher käme erschwerend hinzu, so der Tübinger Höhlenforscher und Diplom-Geograf, dass sie sich durch trübes und stark strömendes Wasser durcharbeiten müssten. Wenn sie zu den Eingeschlossenen vorgedrungen sind, werden sie diese mit Tauchmaterial ausrüsten und einen Schnelltauchkurs mit ihnen machen.“

In der Reutlinger Halle gab es schon mehrere erfolgreiche Rettungen

Sollten sie sich tatsächlich in der Reutlinger Halle aufhalten, so wäre dies eine „positive Nachricht“, ergänzte der Höhlenretter. „Dieser Bereich ist recht hoch. Dort gab es schon mehrere erfolgreiche Rettungen.“

Die Höhlenrettung Baden-Württemberg, die Höhlenvereine und die Höhlenrettung der Malteser sind mit rund 30 Einsatzkräften vor Ort.