Kriminelle Betreiber von Fake-Shops haben es auf Nutzer von Paypal abgesehen. Foto: dpa/Finn Winkler

Verbraucherzentrale und Polizei warnen vor einem neuen Paypal-Trick in Fake-Shops im Internet. Worauf Nutzer von Paypal achten sollten.

Ein falscher Klick kann für Verbraucher teuer werden. Kriminelle Betreiber von Fake Shops nutzen neuerdings die Paypal-Zahlfunktion „Geld an einen Freund senden“, warnen die Polizei Hamburg und die Verbraucherzentrale, nachdem etliche Beschwerden von Verbraucherinnen und Verbrauchern eingegangen sind.

Bei dieser Zahlmethode werde der Käuferschutz umgangen, und die geleisteten Geldbeträge könnten nicht zurückgefordert werden, teilt die Verbraucherzentrale mit.

Zahlung genau prüfen

Wird in Fake Shops – das sind Internetseiten, auf denen Waren nur zum Schein angeboten und später nicht geliefert werden – die Bezahlung über einen Paypal-Link angeboten, ist die Weiterleitung zum Zahlungsdienstleister meist so konfiguriert, dass der Kaufbetrag und die Option „Geld an einen Freund senden“ voreingestellt sind. „Wer beim Bezahlprozess nicht alles genau prüft und mit dieser Funktion Geld überweist, sieht es nie wieder“, warnt Julia Rehberg von der Verbraucherzentrale Hamburg.

Die Bezahlung mit Paypal stufen Verbraucher laut Rehberg wegen des sogenannten Käuferschutzes häufig als sicher ein. Doch damit lägen sie teils falsch. Denn lediglich bei der Paypal-Zahlfunktion „Waren und Dienstleistungen“ greife der Käuferschutz des Zahlungsdienstleisters, mit dem sich Geld bei Problemen zurückfordern lasse. Bei der Option „Freunde und Familie“ entfalle der Paypal-Käuferschutz hingegen. Dies machten sich kriminelle Betrüger zunutze.

Paypal immer beliebter

Beim Einkauf im Internet setzt die deutsche Kundschaft immer stärker auf den Online-Bezahldienst Paypal. Nach Angaben des Forschungs- und Beratungsinstituts für den Handel EHI hat Paypal den Kauf auf Rechnung – die hierzulande seit Jahren führende Zahlungsart – im Jahr 2021 bei den Umsatzanteilen im Onlinehandel nahezu eingeholt. 28,3 Prozent der Onlinekäufe wurden 2021 per Rechnung bezahlt. Mit 28,2 Prozent lag Paypal nur knapp dahinter,heißt es in einer aktuellen Studie. Auf Platz drei der umsatzstärksten Zahlungsarten im Onlinehandel lag 2021 das Lastschriftverfahren/Bankeinzug (17,4 Prozent) und auf Platz vier die Kreditkarte (11,4 Prozent).

Fragwürdige Online-Shops erkennen

Fake-Shops
Immer wieder kommt es vor, dass auf Internetseiten Waren nur zum Schein angeboten und später nicht geliefert werden.

Liste
Die Verbraucherzentrale Hamburg veröffentlicht auf ihrer Website regelmäßig die URLs fragwürdiger Online-Shops (www.vzhh.de/fake-shop-liste).

Tipp
Verbraucherschützer raten davon ab, bei Shops zu bestellen, die kein ordnungsgemäßes Impressum aufweisen und Vorkasse verlangen.