Bilder aus der Karibik animieren Menschen mit Fernweh dazu, draufzuklicken. (Symbolbild) Foto: imago images/Westend61/Michael Runkel

Ein Flug ins Warme scheint bei vor allem in den kalten Wintermonaten beliebt zu sein. Die Klimaprotestbewegung Fridays for Future nutzt das online aus, um mit einem fingierten Reiseangebot für 99 Euro in die Karibik in Wahrheit den Klimaschutz zu bewerben.

Stuttgart - Weiße Sandstrände, strahlend blaues Wasser und grüne Palmen: Die klassische Werbung für einen Urlaub in der Karibik wird häufig von immer wiederkehrenden idyllischen Merkmalen begleitet. Dazu werben Discounter oder Reiseunternehmer für gewöhnlich mit vermeintlich unschlagbaren Preisen, die Fernreisen noch schmackhafter machen sollen. Die hohe Nachfrage machen sich im Netz jetzt Klimaschützer zu nutzen, um neue Zielgruppen von ihren Anliegen zu überzeugen.

Es kursieren derzeit Posts in den sozialen Medien, die einen Karibik-Urlaub für 99 Euro oder dergleichen mit atemberaubenden Bildern bewerben. Anbei: ein vermeintlicher Link zu dem Top-Angebot auf die Seite „flynice.de“. Wer auf den Link klickt, merkt schnell, dass es sich nicht um die Internetseite eines Reiseunternehmens oder einer Fluggesellschaft handelt, sondern um ein Projekt der Klimaprotestbewegung Fridays for Future.

Kritikpunkte rattern die Zeilen runter

Kaum ist die Seite geladen, läuft online ein Protokoll ab. An erster Stelle heißt es symbolträchtig „System überhitzt“. Nach und nach rattern Zeilen herunter, darunter Kritik an der geplanten CO2-Steuer, der Umsetzung des Pariser Klimaabkommens und der aus Sicht der Protest-Bewegung zu wenig wahrgenommenen Vorreiterrolle Deutschlands im Bereich des Klimaschutzes. Ist das Protokoll abgeschlossen, ploppt ein kleines Fenster auf: „Um die Klimakrise zu stoppen, ist ein Neustart erforderlich! Bist du dabei? #NeustartKlima“.

Weltweite Demonstrationen

Die Aktion ist Teil des weltweiten Klimaprotesttages am 29. November. Auf der Homepage von Fridays for Future heißt es als Begründung der auch in Stuttgart, Tübingen oder Ludwigsburg stattfindenden Demonstrationen: „Die Bundesregierung hat dem 1,5 Grad-Ziel eine Absage erteilt. Das akzeptieren wir nicht!“ Die bisherigen Pläne der Bundesregierung und anderer Regierungen auf der ganzen Welt für den Klimaschutz seien mehr „business as usual und viel Pillepalle“ als nachhaltig hilfreich.

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Der Protesttag liegt wenige Tage vor der geplanten Weltklimakonferenz in Madrid. Dort treffen sich vom 2. bis zum 13. Dezember Vertreter aller Staaten der Vereinten Nationen, um unter anderem über die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens und die Möglichkeiten zur Begrenzung der Erderwärmung auf unter zwei Grad zu diskutieren.