Die Bezirksvorsteherin Ulrike Zich (r.) und Brigitte Häcker vom Weltladen haben das Fairtrade-Siegel von Bürgermeister Werner Wölfle in Empfang genommen. Foto: Leonie Hemminger

Bürgermeister Werner Wölfle hat im Rathaus das Zertifikat „Fairtrade-Bezirk“ verliehen.

Stuttgart-Weilimdorf - Der Verwaltungsbürgermeister Werner Wölfle ging mit gutem Beispiel voran und kaufte am Freitag bei einem Rundgang zu einigen Weilimdorfer Geschäften, die fair gehandelte Produkte in ihrem Sortiment haben, zwei Päckchen Fair-Trade-Kaffee. „Wir als Konsumenten haben vieles in der Hand, um ,Fairtrade‘ zu fördern, nämlich indem wir die Produkte kaufen“, sagte Wölfle. Es sei ihm ein großes Anliegen, den Gedanken, der hinter Fairtrade stehe, „zu hegen und zu pflegen“.

Der Rundgang, angeleitet von der Bezirksvorsteherin Ulrike Zich, führte zunächst zu zwei Ständen auf dem Wochenmarkt. Uta Schmitz verkauft dort schon seit vielen Jahren fair gehandelte Schokolade, Tee, Kaffee und Gewürze. Am Blumenstand von Rainer Hummel gibt es entsprechend zertifizierte Rosen. Ulrike Zich nutzte die Gelegenheit, um daran zu erinnern, dass all jene Produkte, die in unserer Region angebaut werden, auch von hier gekauft werden sollten. Ein über viele tausend Kilometer verschiffter Apfel werde schließlich keiner CO2-Bilanz gerecht.

„Gute Lebensmittel haben ihren Preis“

Weiter ging die Gruppe zu dem Bio-Supermarkt Naturgut an der Pforzheimer Straße, wo je nach Jahreszeit verschiedene faire Produkte im Sortiment sind. „Gute Lebensmittel haben ihren Preis“, betonte Ulrike Zich. Die Bezirksvorsteherin erwähnte, dass die Deutschen im Vergleich zu den Menschen der Nachbarländer nur einen sehr geringen Anteil ihres Einkommens für Lebensmittel ausgeben.

Im Oswaldgemeindehaus besuchte die Gruppe den Weltladen, den die Pfarrersfrau Brigitte Häcker vor ein paar Jahren gegründet hat. Zich bezeichnete die Kirchengemeinden in Weilimdorf als „Keimzellen“ des fairen Handels in Weilimdorf, die vor Ort damit anfingen, den Gedanken aufzunehmen und umzusetzen. Einziger Wermutstropfen: Den Verkäuferinnen fehlt ein Laden, in dem sie ihre Produkte anbieten können. Denn im Moment müssen sie ihr Sortiment, das im Besprechungszimmer angeboten wird, immer auf- und abbauen.

„Durch Ihr Engagement lebt der Gedanke Fairtrade“

Schließlich führte der Rundgang noch zum Café Piccolo und dem Marktstüble. „Anfangs war es schwierig, Gastronomiebetriebe zu finden, die faire Produkte nicht nur verkaufen, sondern auch ausschenken“, berichtete Zich. Dank des Einsatzes der stellvertretenden Bezirksvorsteherin Jutta Dünkel-Mutschler konnten letztlich sogar sechs statt der vorgeschriebenen vier Gastronomen dafür gewonnen werden.

Letzte Station war das Bezirksrathaus, wo auf die Teilnehmer des Rundgangs Fairtrade-Versucherle wie Kaffee und Kekse warteten. Werner Wölfle überreichte offiziell das Zertifikat „Fairtrade-Bezirk“ und dankte allen 29 sich beteiligenden Gastronomen, Kirchen, Vereinen, Einzelhändlern und Jugendhäusern. „Durch Ihr Engagement lebt der Gedanke Fairtrade“, sagte er.