Wie kam das Auto an den Zaun eines Kindergartens in Münster? Foto: 7aktuell/Herlinger

Eigentlich hat eine 89 Jahre alte VW-Golf-Fahrerin in Münster nur am Straßenrand einparken wollen. Doch dann geriet ihr Fahrzeug völlig außer Kontrolle – und die ältere Fahrerin war nicht mehr in der Lage, ihre Fahrt zu stoppen. Am Ende landete sie am Zaun eines Kindergartens.

Stuttgart - Eigentlich hat eine 89 Jahre alte VW-Golf-Fahrerin in Münster nur am Straßenrand einparken wollen. Doch dann geriet ihr Fahrzeug völlig außer Kontrolle – und die ältere Fahrerin war nicht mehr in der Lage, ihre Fahrt zu stoppen. Am Ende landete sie am Zaun eines Kindergartens.

Glücklicherweise ist bei dem Unfall, der sich am Montag gegen 15.20 Uhr in der Freibergstraße ereignete, niemand verletzt worden. Die Fahrerin wie auch ihre Beifahrerin kamen mit dem Schrecken davon. Für die Kinder jenseits des Zauns war die anschließende Bergung durch die Feuerwehr und ein Abschleppauto eine spannende Angelegenheit. Der Schaden wird auf 2000 Euro geschätzt.

Der Ablauf des Unfalls ist freilich typisch für Bedienungsfehler in Autos mit Automatikgetriebe – vor allem bei älteren Autofahrern. In der Region Stuttgart haben sich seit Jahresbeginn zwölf spektakuläre Unfälle abgespielt, bei denen die Fahrer offenbar in Panik das Gas- und das Bremspedal verwechselten. Und mit Vollgas eine Karambolage auslösten.

Auch bei der 89-Jährigen in Münster war dies offenbar der Fall. Ihr Wagen schoss dabei nach vorn, schanzte mehrere Meter durch ein Gebüsch abseits der Straße und blieb in Schieflage vor dem Zaun des Kindergartens hängen. Das Fahrzeug musste beim Bergen durch die Feuerwehr aufwendig gesichert werden.

Am selben Tag kam es zu einer ähnlichen Irrfahrt in Remseck-Hochberg, Kreis Ludwigsburg. Ein 77-jähriger Fahrer eines Opel Omega wollte in der August-Lämmle-Straße in einer Grundstückseinfahrt wenden, als er offenbar gesundheitliche Probleme bekam – wohl durch eine Vorerkrankung ausgelöst. Der Wagen stieß zunächst rückwärts gegen einen Gartenzaun, worauf der Opel-Fahrer vollends die Kontrolle verlor. Zunächst stellte er den Fahrhebel auf Vorwärtsfahrt, gelangte so zur Kreuzung am Drosselweg. Dann stellte er den Hebel wieder auf Rückwärtsgang und gab versehentlich Vollgas. Weil er das Bremspedal nicht traf, streifte der Opel bei seiner unkontrollierten Rückwärtsfahrt einen geparkten Audi, rammte schließlich einen weiteren Gartenzaun samt Begrenzungssteinen und landete in einem Vorgarten. Der Schaden wird auf 20 000 Euro geschätzt.

Für den Fahrlehrerverband Baden-Württemberg liegt die Ursache weniger an der Technik, sondern an falschem Fahrverhalten – und empfiehlt unverbindliche Übungsstunden. „Eigentlich könnte nichts passieren“, so ein Fahrlehrer, „wenn man sein linkes Bein am Sitz festbinden würde.“