Nach der roten Plakette wird ab 2012 auch die gelbe Plakette aus dem Stuttgarter Straßenverkehr verbannt. Foto: AP

Nachrüst-Aktion startet: Von 2012 an werden Autos mit gelber Plakette aus Stuttgart verbannt.

Stuttgart - Nach der roten Umweltplakette ist nun die gelbe dran: Vom 1. Januar 2012 dürfen Fahrzeuge mit dem gelben Bäbber nicht mehr in Stuttgart fahren. Über 12.000 Autos sind davon betroffen. 75 Prozent können nachgerüstet werden und eine grüne Plakette erhalten.

Die Landeshauptstadt hat zusammen mit dem Regierungspräsidium Stuttgart, der Kfz-Innung Region Stuttgart und dem ADAC eine Nachrüst-Aktion gestartet. "In den nächsten Tagen wird die Stadt die betroffenen Halter anschreiben", sagt Ordnungsbürgermeister Martin Schairer. Die Kfz-Innung Region Stuttgart hat dazu ihr technisches Wissen eingebracht. "Wir haben eine spezielle Datenbank angelegt, in der jedem Stuttgarter Fahrzeug eine Abfragenummer zugeordnet ist. So werden in jedem Brief ganz konkrete Informationen über die Nachrüstungsmöglichkeiten des betroffenen Fahrzeugs stehen", sagt Bernhard Schäufele, Pressesprecher der Kfz-Innung. Der Autobesitzer kann im Internet seine Abfragenummer eingeben, oder mit der Nummer direkt in seine Werkstatt gehen.

"In beiden Fällen erhält der Autofahrer Angebote zur Nachrüstung", sagt Schäufele. Die Kosten betragen je nach Fahrzeugtyp 800 bis 2000 Euro. Bei rund 4000 Fahrzeugen ist die Nachrüstung allerdings unklar. Das könne an einem exotischen Modell oder einer bestimmten Produktionswoche liegen, sagt Schäufele. Die Betroffenen werden in dem Brief gebeten, sich mit der Innung oder einer Werkstatt in Verbindung zu setzen, ob es nicht doch noch eine Nachrüstungsmöglichkeit gibt.

Auf Ausnahmegenehmigungen sollte nicht spekuliert werden

Auch über die Internetseite KatundFiltersuche.de können Nachrüstungsanfragen gestellt werden. Das Angebot der Kfz-Innung und des ADAC gibt es seit Beginn der Umweltzonen. "Wenn dort 150 Anfragen für ein bisher nicht erhältliches Nachrüstungssystem für einen bestimmten Fahrzeugtypen zusammen kommen, wird dieses mit unseren Partnern entwickelt", sagt Harry Kellner, Technikleiter des ADAC. "Allerdings sollte die Nachrüstung eines Fahrzeugs auch unter wirtschaftlichen Aspekten abgewägt werden", sagt Schäufele. "manchmal ist es sinnvoller, sich ein neues Auto oder einen jungen Gebrauchtwagen zu kaufen."

Ordnungsbürgermeister Martin Schairer warnte davor, "auf eine Ausnahmegenehmigung zu spekulieren." Die Regelung der Ausnahmegenehmigungen hingen vom Land ab, da wolle sich die Stadt Stuttgart noch nicht festlegen. "So leicht wie bei der roten Plakette werden die Ausnahmen für die gelbe Plakette nicht zu bekommen sein", sagt Matthias Hahn, Bürgermeister für Städtebau und Umwelt.

Mit der Aktion erhofft sich die Stadt, "dass sich die Betroffenen rechtzeitig um eine Nachrüstung bemühen", so Schairer. Kurz vor dem Verbot der roten Plakette hatte es in den Wochen vorher Wartezeiten in den Werkstätten und Lieferengpässe bei den Nachrüstungssätzen gegeben. Mit den Briefen, Bannern an den Zufahrtsstraßen nach Stuttgart und Plakaten möchten Stadt und Kfz-Innung die Autofahrer rechtzeitig an das kommende Verbot erinnern. "Da nicht nur Stuttgarter Autobesitzer betroffen sind, sondern auch Pendler, werden wir ein paar Tage abwarten, wie die Erfahrungen mit der Aktion in Stuttgart sind, und dann an die Landkreise herantreten", sagt Schäufele von der Kfz-Innung. "Der 31. Dezember ist schnell da."

http://vitkus.einspeiser.de/abfrage

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