Waren 800 oder weit mehr als 1200 Teilnehmer bei der letzten Demo gegen das Fahrverbot? Foto: Lg/Rettig

Die Polizei gibt fortan keine Teilnehmerzahlen mehr durch, wenn die Fahrverbotsgegner auf die Straße gehen. Die Initiatoren der Protestbewegung stört das überhaupt nicht.

Stuttgart - Die Polizei hat genug von den Auseinandersetzungen über die Teilnehmerzahlen bei den Demos der Fahrverbotsgegner, die seit mehreren Wochen auf die Straße gehen. Sie hat angekündigt, keine Zahlen mehr zu nennen. Der Initiator der Demos, Ioannis Sakkaros, findet das nicht schlimm. Im Gegenteil: Dann kursiere nur die Zahl, die seine Mitstreiter und er nennen, und die sei eh näher an den Tatsachen als die der Polizei, davon ist er überzeugt.

Die Veranstalter würden aufgrund der ungefähren Quadratmeterzahl der Fläche („Die haben wir nicht auf den Meter genau gemessen.“) hochrechnen, wie viele da sind. Pro Quadratmeter rechne man „zurückhaltend“ mit 1,5 Personen, so Sakkaros weiter.

Veranstalter gehen von mehr Teilnehmern aus als die Polizei

Am vergangenen Wochenende hatte die Polizei 800 Teilnehmer gezählt, die Veranstalter kamen auf deutlich mehr. „Einer hat auf einem Foto jeden Kopf mit einem Punkt markiert, bei 1200 hat er aufgehört, da waren aber noch mehr“, erzählt Sakkaros. Die Polizei habe im übrigen nach der Veranstaltung ihre Zahl nach oben korrigiert, fügt er hinzu. „Haben wir nicht“, widerspricht der Polizeisprecher Stefan Keilbach. Die Polizei lege am Computer „mit einem Klick“ ein Raster über die Versammlungsfläche und komme so auf das exakte Flächenmaß. Sie rechne mit zwei Personen pro Quadratmeter.

Die Teilnehmerzahl war zum Streitthema geworden, weil die Angaben der Polizei zu der Annahme führten, dass das Interesse an den Kundgebungen gegen das Diesel-Fahrverbot für Euro 4 und schlechter zurückgegangen sein könnte, da eine Woche zuvor noch 1200 gezählt worden waren.