Oft haben Diebe allzu leichtes Spiel. Wir geben Tipps, wie man sein Fahrrad besser sichert. Foto: dpa

Wie sichert man sein Fahrrad im Alltag - und wie teuer ist ein gutes Schloss? Im Fahrradfachgeschäft haben die Verkäufer eine Faustregel: Die Empfehlung lautet, etwa zehn Prozent des Kaufpreises für das Schloss zu investieren. Wir geben außerdem Tipps, wie man sein Fahrrad am besten anschließt.

Stuttgart - Ein neues Fahrrad ist gekauft, doch tut es das alte Schloss noch? Im Fahrradfachgeschäft haben die Verkäufer eine Faustregel: Die Empfehlung lautet, etwa zehn Prozent des Kaufpreises für das Schloss zu investieren. Dann würde die Qualität des Schlosses im angemessenen Verhältnis zum Wert des Fahrrades stehen. Von Kabel- und Textilschlössern wird generell abgeraten. Diese können allzu leicht durchgeschnitten werden. Bei E-Bikes gilt: immer den Akku mitnehmen. Dann ist das Bike so gut wie wertlos. Wir geben Tipps, worauf sonst noch zu achten ist, damit die Diebe kein allzu leichtes Spiel haben.

Welche Art von Schloss ist am sichersten?

Viele der schweren Bügelschlösser und auch einige schwere Kettenschlösser bieten nach wie vor die beste Aufbruchsicherheit. Das haben die Tester von der Stiftung Warentest bei den vergangenen Tests immer wieder herausgefunden. Nur sehr wenige Faltschlösser bieten ebenfalls einen guten Diebstahlschutz. Diese bestehen häufig aus viel Kunststoff und vergleichsweise wenig Metall im Kern.

Bügelschloss

Schon für circa 50 Euro bekommt man ein sehr gutes Bügelschloss (von Trelock das „BS 650“ oder von Kryptonite das „Evolution 4 LS“). Auch das günstigere Schloss „BTwin 920“ von Decathlon für 30 Euro hat fast durchweg gute Bewertungen und bietet immer noch gute Sicherheit. Die Nachteile von Bügelschlössern sind der oft geringe Durchmesser, der relativ kurze Bügel und die fehlende Flexibilität. Es ist nicht immer möglich, mit einem Bügelschloss sein Fahrrad an einem Pfosten oder einem Zaun anzuschließen.

Kettenschloss

Kettenschlösser bieten teilweise sogar mehr Sicherheit als Bügelschlösser, sind jedoch in der Regel noch einmal deutlich schwerer. Die besten wiegen zwischen zwei und drei Kilogramm und kosten um die 100 Euro. Dafür gibt es sie in verschiedenen Längen, viele bis zu 120 Zentimeter. Sehr gute Sicherheit bietet beispielsweise das 2,6 Kilogramm schwere und 110 Zentimeter lange Abus „Granit City-Chain X Plus 1060“.

Tipps zum Befestigen

Wenn es weder einen freien Fahrradständer noch einen Laternenpfahl gibt, sollte man versuchen, sein Fahrrad mit anderen Rädern zusammenzuschließen. Wenn dies nicht möglich ist und man neben einem Bügelschloss beispielsweise noch ein zweites, flexibleres Schloss besitzt, lässt sich die Sicherheit deutlich erhöhen. Zum einen, weil man mit einem Falt- oder Kettenschloss eher die Möglichkeit hat, sein Fahrrad an einem Zaun oder ähnlichem festzumachen. Zum anderen, weil manche Diebe auf bestimmte Bauarten von Schlössern spezialisiert sind und am Zweitschloss möglicherweise scheitern. Außerdem können mit dem flexiblen Schloss Rahmen und Vorderrad gemeinsam angeschlossen werden. Ein Schloss sollte niemals auf dem Boden aufliegen und so wenig wie möglich Spielraum für das Aufbrechen bieten. Denn so haben die Diebe keinen Hebelansatz. Außerdem sollte der Schließzylinder möglichst nach unten zeigen und schwer zugänglich sein.

Fahrradpass

Für alle Fälle empfiehlt die Polizei einen Fahrradpass, den man am besten direkt nach dem Kauf des Fahrrads ausfüllen sollte. Im Fahrradpass werden Hersteller, Modell, Rahmennummer und wichtige Merkmale des Fahrrads vermerkt. Wer dem Pass noch Fotos beilegt, erleichtert die Identifizierung deutlich. Einen Fahrradpass kann man als PDF kostenlos im Internet herunterladen. Oder aber man lädt sich die Fahrradpass-App der Polizei auf sein Smartphone: www.polizei-beratung.de. Diese hat den Vorteil, dass alle wichtigen Daten schnell an die Polizei und an die Versicherung weitergeleitet werden können.