Das Gelände an der Steiermärker Straße soll neu genutzt werden. Foto: Stadt Stuttgart

Wie soll das Fahrion-Areal in Zukunft genutzt werden? Der Bezirksbeirat diskutierte verschiedene Varianten und sprach sich einstimmig dafür aus, dass auf dem Gelände außer Gewerbe und einer Sporthalle auch Wohnraum geschaffen werden soll.

Feuerbach - Seit Jahren verhandeln die Stadtverwaltung und die XXXL-Möbelhäuser als Eigentümerin der Fläche über das ehemalige Fahrion-Areal an der Steiermärker Straße. Neben dem Preis wird hinter den Kulissen natürlich auch um die zukünftige Nutzung gerungen. Denn das eine hängt maßgeblich mit dem anderen zusammen. Natürlich sei klar, dass man der derzeitigen Besitzerin der Fläche „nicht auch noch die Hasen in die Küche treiben“ wolle. So umschrieb SPD-Bezirksbeirat Robert Thurner die Tatsache, dass gewisse planerische Festlegungen und Nutzungswünsche automatisch den Wert der Fläche in die Höhe treiben würden. „Wir sollten deshalb die Preisfrage mal ausblenden.“

Die Stadt soll das Grundstück kaufen

Ungeachtet all dieser finanztaktischen Erwägungen hat sich das Gremium in der vergangenen Sitzung einstimmig dafür ausgesprochen, dass etwa auf einem Viertel der 4,1 Hektar großen Fläche Wohnraum geschaffen werden soll. Gleichzeitig forderte das Gremium die Stadt auf, das gesamte Grundstück zu kaufen.

In der Vergangenheit hatten die Stadt und eine Arbeitsgruppe des Feuerbacher Zukunftsforums unterschiedliche Pläne entwickelt, wie das Fahrion-Areal in Zukunft möglichst sinnvoll genutzt werden kann. Karl-Theo Maurer stellte in der vergangenen Sitzung des Bezirksbeirats verschiedene Planungsvarianten auf der Basis des neuen schalltechnischen Gutachtens vor. Städteplanerisch eröffnet sich für Feuerbach an dieser Stelle die Chance, den Bereich neu zu ordnen, die grüne Fuge hinter der Kerschensteinerschule zu erhalten sowie einen umweltverträglichen Übergang zwischen der Wohnbebauung im Westen (Schelmenäcker) und der gewerblichen Nutzung an der Leobener Straße im Osten (Bosch) zu schaffen.

Wohnungen, Gewerbebetriebe und Flächen für Sport

Nach den Vorstellungen des Feuerbacher Zukunftsforums könnten auf dem Gelände Wohnungen, Gewerbebetriebe und die seit langem geforderte Sporthalle sowie eine Mensa Platz finden. Die Stadt würde die Fläche auch wegen der Nähe zur B 295 gerne als Gewerbestandort sichern. Aus Sicht der Bezirksbeiräte sprechen die nun vorliegenden Ergebnisse des Lärmgutachtens nicht zwingend gegen eine Wohnbebauung im Bereich der grünen Fuge und Frischluftschneise.

CDU-Bezirksbeirat Martin Wöhr zeigte sich überrascht, dass in dem schalltechnischen Gutachten von Heine und Jud die Gewerbliche Schule für Holztechnik an der Leobener Straße als nicht unerheblicher Verursacher von Emissionen gemessen wurde. „Dass von dort so viel Lärm ausgehen soll, wundert mich.“

„Über das Tempo sind wir nicht glücklich“

Für die CDU Feuerbach sei ein zusätzliches kleineres Wohngebiet im Bereich Schelmenäcker- Süd nach wie vor eine Option. Dieses wiederum schlossen die Grünen kategorisch aus: „Wir wollen die Grünschneise erhalten“, sagte Reiner Götz. Roland Saur (SÖS) hakte nach, was mit den Altlasten auf dem Gelände passieren solle: „Das ist mein größtes Problem.“

Auch Gabriele Heise (FDP) und Marcus Lorenz (Freie Wähler) plädierten dafür, auf dem Fahrion-Gelände ein Wohngebiet auszuweisen. „Lasst uns versuchen, dort Wohnungen zu schaffen, auch wenn dann Gewerbeflächen wegfallen“, sagte Heise. Jochen Heidenwag (Freie Wähler) geht das gesamte Verfahren zu langsam: „Über das Tempo sind wir nicht glücklich.“ 15 Monate habe man auf diesen Bericht warten müssen. Die Personaldecke sei dünn, bat Maurer um Verständnis: „Wir müssen mehrere Planungen gleichzeitig erledigen.“