Bei der Kinderbetreuung fehlen Fachkräfte. Das Land will nun Hürden abbauen. Foto: dpa/Monika Skolimowska

Das Land ermöglicht Menschen aus anderen Berufen den Direkteinstieg in Kitas. Tagespflegepersonen bekommen nichts angerechnet.

Die Tagesmütter und -väter fühlen sich bei den Plänen des Landes, mehr Fachkräfte für Kitas zu gewinnen, falsch eingeordnet: „Es ist unverständlich, warum eine Tagesmutter, die mit Kindern arbeitet und pädagogische Schulungen gemacht hat, nicht schneller als Fachkraft anerkannt wird“, sagte Katja Reiner, Geschäftsführerin des Landesverbands Kindertagespflege Baden-Württemberg.

Das Land macht es ab 2023 für Menschen aus anderen Berufen möglich, sich berufsbegleitend zur sozialpädagogischen Assistenz auszubilden. Wie schnell man dabei als Fachkraft anerkannt wird, hängt davon ab, ob die vorherige Ausbildung einen pädagogischen Bezug hatte. Die Schulung zur Tagespflegekraft, die 300 Unterrichtseinheiten umfasst, wird nicht angerechnet. Daran stört sich der Verband. Für viele Tagesmütter und -väter seien auch Kitas als Arbeitgeber interessant, so Katja Reiner. Je einfacher ein Wechsel ermöglicht werde, desto eher könne man die Menschen in dem Feld halten. Das Ministerium argumentiert, dass Tagesmütter keine klassische Ausbildung hätten.

Kitaverband fordert einheitliche Regeln

Auch der Deutsche Kitaverband, der private Kitaträger im Land vertritt, sieht Verbesserungsbedarf bei der Anerkennung von Fachkräften. So komme es zum Beispiel aufs Bundesland an, ob eine Logopädin als Kitafachkraft arbeiten könne oder nicht. Der Verband fordert eine bundeseinheitliche Fachkräftedefinition. Auch die Anerkennung von Fachkräften aus dem Ausland laufe zu schleppend. Wer im Ausland durch ein Studium zur Arbeit in einer Kita berechtigt sei, müsse das ohne langes Verfahren auch hier sein, so ein Sprecher: „Anträge müssten in vier Wochen bearbeitet werden.“