Rund 1000 Jugendliche sind wegen einer auf Facebook angekündigten Party nach Backnang gepilgert. Foto: www.7aktuell.de/Eyb

Trotz Verbots pilgern rund 1000 Jugendliche nach Backnang - es fliegen Flaschen und Äpfel.

Waiblingen - Trotz Verbots durch die Polizei sind rund 1000 Jugendliche am Samstagabend zu einer Facebook-Party nach Backnang (Rems-Murr-Kreis) gepilgert. Dort wurden sie allerdings nicht nur von der Polizei empfangen, sondern wurden auch noch nass: Gegen 21.15 Uhr setzte ein schweres Gewitter ein, das auch die letzten Unermüdlichen zwang, den Heimweg anzutreten.

Der verlief jedoch mit Hindernissen: Wegen eines Leitungsschadens durch das Unwetter war die Bahnstrecke in Richtung Stuttgart gesperrt. Dadurch mussten viele Feierwütige am Busbahnhof ausharren, wo sie eine "Ersatzparty" feierten, die die Polizei jedoch bald beendete.

Plötzlich fliegen Flaschen und Äpfel

Etliche Jugendliche hatten sich nach Angaben der Polizei bereits auf der Anfahrt betrunken. Als die Beamten ihnen am Bahnhof und auf dem rund drei Kilometer entfernten Veranstaltungsgelände Plattenwald ihre Alkoholvorräte abnahmen, kam es teilweise zu hitzigen Auseinandersetzungen. „Es sind Flaschen und Äpfel geflogen“, sagte eine Sprecherin. „Dadurch sind mehrere Jugendliche verletzt worden.“ Auch zwei Polizisten zogen sich Verletzungen zu. Eine junge Frau musste in ein Krankenhaus gebracht werden.

"Unschöne Szenen" gab es laut Polizei auch vor einem Laden in der Gartenstraße - alkoholisierte Jugendliche drohten, das Geschäft zu stürmen, Flaschen gingen zu Bruch, die Polizei musste einschreiten. Zwei Polizeiautos und ein Linienbus wurden beschädigt. Sechs junge Leute wurden kurzfristig festgenommen.

Zu der Party hatten sich bis Freitag mehr als 22.500 Nutzer angemeldet. Die Polizei ging offensiv gegen diesen Plan vor, verbot die Veranstaltung und warnte im Internet vor Strafen. Am Samstag war zudem an vielen Bahnhöfen im Laufband zu lesen, dass die Party abgesagt sei. Feiern in dieser Größenordnung können untersagt werden, da sie eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit darstellen.

Unter dem Hashtag #pxbacknang berichteten auch viele Twitterer von der Aktion.

Einsatzleiter Peter Hönle zog eine positive Bilanz des Abends: "Unsere Einsatztaktik, die Veranstaltung nicht stattfinden zu lassen, ist voll aufgegangen. Maßgeblich haben die eingesetzten Antikonfliktteams dazu beigetragen."