Die Leser des EZ-Handballblogs „Am Kreis“ wählen Veit Wager vom künftigen Oberligisten SG Hegensberg/Liebersbronn zum Trainer der Saison.
„Das ist cool, es ist eine Ehre“, sagt Veit Wager. Und: „Mir gefällt schon immer, dass es die Wahl gibt. Ich war zwei Mal nominiert, dass ich jetzt gewonnen habe, freut mich.“ Der Coach des künftigen Oberligisten SG Hegensberg/Liebersbronn wurde von den Lesern des EZ-Handballblogs „Am Kreis“ zum Trainer der Saison gewählt. Damit würdigen die fachkundigen Fans, dass Wager mit den Berghandballern den nächsten Schritt gemacht und sie über Platz zwei der Verbandsliga eine Spielklasse höher geführt hat. Knapp hinter Wager landete das Duo Timo Bayer und Bastian Schneider, das mit den Frauen des TSV Neuhausen den Durchmarsch von der Bezirks- in die Verbandsliga geschafft hat.
Wager weiß, was er kann. Er weiß aber auch, dass Handball ein Teamsport ist. „Das bin ja nicht nur ich, es ist ein Wir“, sagt er zum Erfolg der SG Heli sowie seiner Wahl, nennt explizit seinen (scheidenden) Co-Trainer Jonas Friedrich und natürlich die Mannschaft: „Es war toll, wie die Jungs drangeblieben sind und Platz zwei verteidigt haben, als schon lange klar war, dass der SKV Unterensingen nicht einzuholen ist.“ Nicht nur das: Die Berghandballer wurden der bessere Zweite der beiden Verbandsligastaffeln und schafften so den direkten Aufstieg ohne den Umweg der Entscheidungsspiele.
Aber was hat Wager konkret bewirkt, um aus einer guten Mannschaft ein Aufstiegsteam zu machen? Natürlich war es auch die Ansprache. „Zwischen Laissez-faire und Oberlehrer“, beschreibt er selbst seinen Stil und findet, „dass mir die Pause vor der Saison gutgetan hat, davor war ich etwas emotionaler.“ Zudem hätten Coach und Spieler „intern gut kommuniziert, wohin die Reise gehen soll. Es wussten alle, wann es darauf ankommt“. Aber er nennt auch taktische Dinge: „Wir haben die offensive Abwehr gestrichen. Ich bin ein Freund einer variablen 6:0.“ Im Schnitt nur gut 22 Gegentore pro Spiel sprechen für die Maßnahme. Auch vorne konzentrierte sich das Team auf das Wesentliche. „Wir spielen einen variablen Angriff auf Basis weniger Ausgangshandlungen“, erklärt Wager „das alles haben wir bis zur Winterpause extrem gut hingekriegt.“
Was den Trainer, die Mannschaft und nicht zuletzt das Umfeld an der Römerstraße auch auszeichnet: Alle wussten, dass es mit dem neuen Coach und zudem einigen Ausfällen zu Saisonbeginn eine gewisse Zeit brauchen würde, bis die Rädchen ineinandergreifen. Alle hatten die nötige Geduld. Die Eingewöhnungsphase fällt in der kommenden Saison weg, was angesichts der höheren Liga hilfreich sein dürfte.
Wager hat die Abstimmung verfolgt und freut sich, dass seine Arbeit und die der Mannschaft anerkannt wird. Wen aber hat er selbst gewählt? Die Antwort kommt wie aus der Pistole geschossen: „Den Jochen.“ Der, Jochen Masching, war zusammen mit seinem Co-Trainer Daniel Roos vom TV Reichenbach nominiert – wobei das mit der Rollenverteilung einer Erklärung bedarf: Nachdem sich der eigentlich spielende Assistent Roos verletzt hatte, übernahm er das Coaching von der Seitenlinie und Masching lief, was zunächst nicht geplant war, auf das Spielfeld. „Die Reichenbacher haben uns zwei mal richtig genervt“, erklärt Wager, „ich finde es bewundernswert, dass Jochen seine Knochen hingehalten hat und das auch in Spielen, in denen es um nicht mehr viel ging. Er war oft der entscheidende Faktor.“ Zur Belohnung schaffte es der TVR sogar noch auf Platz drei und in die Entscheidungsspiele – und könnte der SG Heli in die Oberliga folgen.
Wager würde sich gerne auch in der kommenden Runde von den Reichenbachern nerven lassen. Zunächst aber freut er sich mit seinem Team auf die Oberliga und über die Wahl zum Trainer der Saison im EZ-Land: „Für das erste Jahr und trotz einiger Unwägbarkeiten haben wir einen guten Job gemacht. Darauf können wir stolz sein.“
Trainer der Saison
1. Veit Wager (SG Hegensberg/Liebersbronn) 34,1 Prozent
2. Timo Bayer und Bastian Schneider (TSV Neuhausen) 32,4 Prozent
3. Daniel Roos und Jochen Masching (TV Reichenbach) 17,8 Prozent
4. Simon Hablizel (TSV Wolfschlugen) 15,7 Prozent