Zwei Steinheimer waren bei "Ninja Warrior Germany" am Start: Thomas Irawan und Nicola Wulf – die auf unterschiedliche Weise Erfolg hatten. Wulf wurde auch eine hohe Ehre zuteil.
Steinheim scheint sich zu einem kleinen Mekka des Ninja-Sports zu entwickeln. Gleich zwei Sportler aus der Stadt an der Murr waren in der jüngsten Folge der TV-Show „Ninja Warrior Germany“ bei RTL zu sehen: Nicola Wulf, Titelverteidigerin in der Frauen-Konkurrenz, und Thomas Irawan, der seine Premiere in der Sendung feierte. Allerdings trennten sich die Wege der beiden an der Stelle auch schon wieder. Während die 18-jährige Wulf als stärkste Dame sicher in die nächste Runde einzog, scheiterte Irawan schon recht früh im Hangel- und Sprungparcours – und schied damit aus.
Allerdings war bei dem 47-Jährigen die Erwartungshaltung auch deutlich niedriger, aufgrund seines im Vergleich zur Konkurrenz schon fortgeschrittenen Alters und weil er in dem Extremsport noch nicht lange zuhause ist. Außerdem hat Irawan, der vor einigen Jahren eine Krebserkrankung überwand, sein Ziel erreicht. Im Vorfeld hatte er sich vorgenommen, wenigstens ein Hindernis zu meistern. Tatsächlich stieß er erst am dritten an seine Grenzen.
Entsprechend positiv bewertet er sein Abschneiden. „Ich bin sehr zufrieden, nicht nur weil ich zwei volle Hindernisse geschafft habe, sondern vor allem weil ich an dem schwierigen dritten Hindernis nur technisch gescheitert bin“, erklärt er.
Genügend Kraftreserven habe er noch verspürt. Aber den Schwung, den es gebraucht hätte, um den Übergang von der ersten zur zweiten mit Griffleisten versehenen Trommel bewerkstelligen zu können, habe er nicht richtig hinbekommen. Außerdem sei er rund dreimal so alt wie die jungen Top-Ninjas. Insofern sei es für den ersten Auftritt ganz okay, fügt er schmunzelnd hinzu.
Thomas Irawan ist auf jeden Fall auf den Geschmack gekommen und überlegt, sich für die nächste Ausgabe erneut zu bewerben. „Auch weil ich gemerkt habe, dass einige andere Hindernisse auch noch machbar gewesen wären. Jetzt hat mich schon der Ehrgeiz gepackt, noch weiter zu trainieren und besser abzuschneiden“, erklärt er.
So oder so will der Steinheimer dem Ninja-Sport verbunden bleiben. „Für mich steht Ninja Warrior sinnbildlich für das, was wir gerade dringend brauchen: Menschen, die sich gegenseitig anfeuern, statt gegeneinander zu laufen. Der Sport verbindet Generationen, Nationen und Geschichten – und zeigt, dass Respekt, Fairness und Zusammenhalt am Ende stärker sind als jede Grenze.“
Aussagen, die Nicola Wulf wahrscheinlich voll und ganz unterstreichen würde. Die Jugendliche liebt und lebt den Sport, eilt von Erfolg zu Erfolg. Allerdings ist auch die Steinheimerin nur ein Mensch und konnte in ihrer Vorrunde nicht den ganzen Parcours bewältigen, scheiterte am vorletzten, allerdings extrem anspruchsvollen Hindernis.
Als beste Frau ihrer Gruppe kam sie dennoch weiter und darf sich nun obendrein in einer Jubiläums-Sondersendung zur zehnten Staffel der Show am Donnerstag, 13. November, an einem reinen Hangelparcours mit anderen Ninjas messen.
Nicola Wulf zeigt sich mit ihrer Performance in der Vorrunde zufrieden, zumindest bis zu dem Punkt, an dem sie sich an dem vorletzten Hindernis vergriff und ins Wasser stürzte. Dieses Missgeschick vermasselte ihr eine mögliche Top-Vier-Tagesplatzierung und damit die Chance, an der endlosen Himmelsleiter bis zu 5000 Euro zu kassieren.
„Mein Ziel wäre es gewesen, die Himmelsleiter zu schaffen oder so weit wie möglich zu kommen“, erklärt Wulf. Gleichwohl hat sie nach wie vor die Gelegenheit, ihren Titel als Last Woman Standing zu verteidigen.
Ihre außergewöhnlichen Leistungen werden auch von ihrer Heimatkommune gewürdigt. Nicola Wulf durfte sich vor wenigen Tagen ins Goldene Buch der Stadt Steinheim eintragen, in das sich beispielsweise schon der frühere Bundeskanzler Helmut Kohl verewigt hat. „Es ist eine große Ehre für mich, neben so vielen bekannten Menschen in diesem Buch zu stehen. Außerdem bin ich sehr dankbar dafür, dass mich die Stadt so gut unterstützt bei meinem Sport“, sagt sie.
Eine weitere gute Nachricht ist, dass sie ihre Nackenschmerzen nahezu auskuriert hat. Die Steinheimerin war vor einigen Tagen bei einem Wettkampf unkontrolliert gestürzt und auf den Kopf gefallen. Sie habe letztlich Glück im Unglück gehabt, sich nicht schlimmer verletzt zu haben. „Ich bin sehr froh, dass es mir wieder so gut geht und ich endlich wieder mit meinem Training starten kann“, erklärt sie.