Baden-württembergischer Expo-Pavillon in Dubai Foto: dpa/Ryan Lim

„Made in Baden-Württemberg“ - damit will das Land auf der Expo werben. Die Werbegeschenke kommen indes teilweise von ganz woanders her, was insbesondere die Liberalen nicht kalt lässt.

Stuttgart - Als hätte es nicht schon genug Ärger um den baden-württembergischen Expo-Pavillon in Dubai gegeben: Die FDP im Landtag regt sich nun über Werbegeschenke auf, mit denen sich das Land am Messestand präsentiert. Dort werden Besucher unter anderem mit schicken, weißen Trinkflaschen gelockt. Am Flaschenboden prangt allerdings in Großbuchstaben: „Made in China“. Anlass genug für eine Kleine Anfrage der FDP ans Wirtschaftsministerium, die der dpa vorliegt.

Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke erkundigt sich darin, wie viele Gastgeschenke des Landes „Made in China“ seien und welche Anstrengungen unternommen worden seien, vergleichbare Geschenke in „The Länd“ zu erwerben - damit spielt Rülke auf die 21 Millionen Euro teure, grellgelbe Imagekampagne des Landes an. Er hoffe nicht, dass sich die Kampagne zur Gewinnung ausländischer Fachkräfte „auf Flaschen aus China beschränke“, sagte Rülke.

Baden-Württemberg-Haus hatte sich erheblich verteuert

„Die Trinkflaschen wurden in Dubai gekauft, ähnliche Artikel aus Baden-Württemberg waren dort zu dieser Zeit nicht erhältlich“, teilte ein Sprecher des Messeauftritts mit. Grundsätzlich achte man sehr darauf, dass Produkte im Baden-Württemberg-Haus auch aus dem Bundesland stammen - in manchen Fällen sei das aber nicht möglich. „Andere Geschenkartikel im Baden-Württemberg-Haus wie Teddybären, Füller und Kuckucksuhren stammen aus Baden-Württemberg.“

Das Baden-Württemberg-Haus auf der zurzeit laufenden Expo in Dubai hatte sich erheblich verteuert und schließlich zu einem Landtags-Untersuchungsausschuss geführt. Eigentlich sollte eine Projektgesellschaft den Pavillon komplett mithilfe von Firmen finanzieren. Weil aber Sponsoren ihre Zusagen zurückzogen, sprang das Land ein. Die Landtags-SPD geht davon aus, dass das Land maximal rund 15 Millionen Euro trägt. Ursprünglich waren Ausgaben von 3 Millionen Euro geplant.