Haltestelle Zazenhausen: Nach der Sprengung am 7. September ohne Fahrkartenautomat Foto: Lichtgut/Verena Ecker

Die Sprengung eines Bahn-Ticketautomaten letzte Woche an der Haltestelle Zazenhausen ist offenbar geklärt: Die Bundespolizei nahm in Frankfurt einen Verdächtigen fest – einen einschlägig vorbestraften Serientäter.

Stuttgart - Nach der Sprengung eines Fahrkartenautomaten am Regionalbahn-Halt Stuttgart-Zazenhausen am 7. September ist ein Tatverdächtiger festgenommen worden. Dabei handelt es sich um einen einschlägig vorbestraften 35-Jährigen, der serienweise Automaten in die Luft gesprengt haben soll – zuletzt in Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland. Bei dem Fall in Stuttgart machte er nur 250 Euro Beute – richtete aber 30 000 Euro Schaden an.

„Mit der Festnahme dürften viele neue Taten verhindert worden sein“, sagt Alexander Badle, Sprecher der Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft, die zentral die Ermittlungen führt. Fahnder der Bundespolizei hatten den 35-Jährigen am Samstag in einem Hotel in Frankfurt festgenommen, nachdem er tags zuvor im saarländischen Merchweiler zugeschlagen hatte. Zwei Tage nur, nachdem er in Stuttgart-Zazenhausen einen Automaten mit einem Gasgemisch in die Luft gejagt hatte.

Vier Jahre für 31 Explosionen

Der ehemalige Fremdenlegionär wurde 2014 wegen der Sprengung von 31 Fahrkartenautomaten im Bundesgebiet zu vier Jahren Haft verurteilt. „Dabei hat er eine Million Euro Schaden angerichtet“, sagt Oberstaatsanwalt Badle. Kaum war er Anfang August nach zwei Dritteln der Strafe auf Bewährung vorzeitig entlassen worden, schlug er wieder zu. „Der Beschuldigte räumte die Vorwürfe ein und teilte auch von sich aus mit, dass er für die Tat in Stuttgart verantwortlich sei“, so Badle. Der Abstecher nach Baden-Württemberg sei untypisch gewesen.

Eine gemeinsame Ermittlungsgruppe der Bundespolizei, des Polizeipräsidiums Mittelhessen und der Frankfurter Polizei spürte den Gesuchten in Frankfurt im Bahnhofsviertel in einem Hotel auf. Im Hotelzimmer lag sein Handwerkszeug – unter anderem Campinggas-Kartuschen, Schlauch, Feuerzeug und Stemmeisen. Der 35-Jährige, der mit dem Geld aus den Automaten nach eigenen Angaben seinen Lebensunterhalt bestritten hatte, sitzt nun wieder hinter Gittern. Ein Richter in Frankfurt hatte Haftbefehl erlassen.