Bei der Explosion auf dem Werksgelände der BASF in Ludwigshafen sind am Montag drei Menschen ums Leben gekommen. Foto: dpa

Nach der Explosion am Montag mit drei Toten sind einige Anlagen wieder in Betrieb gegangen. Der Staatsanwalt ermittelt noch, hält sich mit Aussagen zur Unglücksursache aber zurück.

Ludwigshafen. - Die BASF in Ludwigshafen hat nach der Explosion am Montag mit drei Todesopfern einen Teil der 20 stillgelegten Anlagen schrittweise wieder angefahren, darunter auch die beiden zentralen Steamcracker, in denen Rohbenzin in verschiedene Rohstoffe gespalten wird. Der Unglücksort am Hafenbecken Nord bleibt aber von der Staatsanwaltschaft Frankenthal beschlagnahmt. Hubert Ströber, der Leitende Oberstaatsanwalt, will sich zur möglichen Unglücksursache weiter nicht äußern, obwohl es nach der Befragung eines Zeugen erste Anhaltspunkte gebe. Diese müssten aber erst überprüft werden.

Nach der Kritik, dass die Feuerwehr in Ludwigshafen die Luftmesswerte vorerst nicht herausgebe, hat die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken (Grüne) auf das landesweite „Zentrale Immissionsmessnetz“ im Internet unter www.luft-rlp.de verwiesen, dessen Daten sofort und permanent online gingen – es habe für die fragliche Zeit keine bedenklichen Werte gegeben. Auch die Feuerwehr hat umgedacht: An diesem Freitag wollen die Stadt Ludwigshafen und die Feuerwehr ihre Messergebnisse vorstellen.

Wie lange Ermittlungen in solchen Unglücksfällen dauern können, lässt sich aus einem anderen Unglück mit zwei Toten erkennen. Am 23. Oktober 2014 explodierte eine Gasleitung in Ludwigshafen-Edigheim, nicht einmal zwei Kilometer entfernt vom jetzigen Unglücksort, aber außerhalb des BASF-Geländes. Die Leitung wurde von einer BASF-Tochterfirma betrieben. Die Staatsanwaltschaft hat dazu nun mitgeteilt, dass die Rohrwände teils sehr dünn gewesen seien. Die Sachlage sei jedoch kompliziert, weshalb nun Fragen durch praktische Versuche beantwortet werden sollten. Das Gutachten liege wohl in einem Jahr vor.