Um 2.40 Uhr wurden die Anwohner der Echterdinger Hauptstraße durch einen lauten Knall aufgeschreckt. Foto: 7aktuell.de/Simon Adomat

Zwei Unbekannte haben am Mittwoch mit Sprengstoff einen Bankomaten geknackt.

Leinfelden-Echterdingen - Durch einen gewaltigen Knall sind die Anwohner der Echterdinger Hauptstraße am Mittwoch um 2.40 Uhr aus dem Schlaf gerissen worden. Wie die Polizei berichtet, hatten zwei Täter im Vorraum der Commerzbank einen Geldautomaten gesprengt. Durch die Explosion wurde der Automat zerstört und der Vorraum der Bank stark beschädigt. Nachdem die Anwohner die Polizei alarmiert hatten, stieg sofort ein Hubschrauber auf, und mehrere Streifenwagen nahmen die Fahndung auf. Trotzdem gelang den beiden Tätern die Flucht in einem dunklen Kleinwagen, mit dem sie in Richtung B 27 / A 8 davonfuhren. Doch hatten die Täter nicht alles Geld zusammenraffen können. Als die Beamten den Vorraum betraten, fanden sie noch mehrere Geldscheine am Boden liegen. Jetzt sucht die Polizei Zeugen, die Telefonnummer ist 07 11/7 09 13.

Brachiale Art des Diebstahls

Diese brachiale Art des Diebstahls wird immer häufiger angewandt. Das Landeskriminalamt beobachtet die Methode seit etwa sechs Jahren. Während es in den Jahren 2013 bis 2015 lediglich geringe einstellige Fallzahlen gab, stiegen die Taten 2016 an. In jenem Jahr verzeichneten die Kriminalstatistiker 22 Fälle, davon 18 Versuche und vier vollendete Taten. 2017 waren es 18 Fälle, davon acht Versuche und zehn Vollendungen. 2018 gab es in Baden-Württemberg 21 Fälle von Sprengungen.

In der Region Stuttgart machten im vergangene Jahr mehrere Fälle Schlagzeilen. Im Mai sprengten Unbekannte einen Automaten in Tübingen, in Renningen (Kreis Böblingen) jagten Ende Februar unbekannte Täter an einem Einkaufszentrum einen Geldautomaten in die Luft. Die Teile des Bankomaten flogen bis auf die Straße, die am Einkaufszentrum entlang führt. Einen Schaden von rund 150 000 Euro richteten Unbekannte an, die Anfang November 2018 einen Geldautomaten beim Rathaus in Schlaitdorf gesprengt hatten. Die Polizei fahndete damals mit 18 Streifenwagen nach den Tätern, jedoch ohne Erfolg.