Der aus Ghana stammende Musiker Adjiri Odametey und seine Band bringen exotische Klänge in die Denkendorfer Festhalle. Das Publikum des Veranstaltungsrings ist begeistert.
Adjiri Odametey lässt sich in keine Schablone pressen. Der Weltmusiker hat seinen eigenen Stil gefunden, verbindet die Volksmusik seiner westafrikanischen Heimat Ghana mit der Musik verschiedener Ethnien und modernen westlichen Einflüssen. Daraus entsteht eine faszinierende Melange von Stimmungen, Rhythmus, Harmonien und instrumentalen Farben.
Diese reizvolle Mischung begeisterte auch das Publikum in der Denkendorfer Festhalle beim Saisonabschluss des örtlichen Veranstaltungsrings. Für Manche mögen die exotischen Klänge zunächst recht ungewöhnlich gewesen sein, doch mit seiner sympathischen Art, der optimistischen Ausstrahlung und insbesondere seiner musikalischen Kompetenz zog der von Lantey Lankai (Cajon) und Jack Woanga (Bass Kalimba) unterstütze Odametey das Publikum in seinen Bann.
Harmonie und Konzentration
Beim eröffnenden „Kootse“ gab das Cajon den Puls vor. Der Rhythmus floss ruhig dahin, und der schillernde Klang des Kalimbas sowie diverse Perkussionsinstrumente sorgten für den farbigen Background. Darüber entfaltete die angenehm timbrierte, soulige Stimme Odameteys spannende vokale Linien – mal rhythmischen Input gebend, dann wieder weitausschwingende Bögen ziehend. Die malerische Musik hatte etwas Beruhigendes: Sie strahlte Harmonie aus und brachte die Zuhörer zur Konzentration.
Lebendiger wurde es, als Odametey zur Mbira griff, einem spirituellen afrikanischen Instrument, das auch Daumenklavier genannt wird. Der Solist zupfte die Metallzinken mit großer Fingerfertigkeit, entlockte dem Instrument ostinat perlende Tonfolgen, die mit ihrem hellen Klang an ein Xylophon erinnerten. Immer wieder begeisterte zudem die warme, erdige Stimme Odameteys, und wenn die Instrumentalisten zum dreistimmigen Gesang ansetzten, entstanden Momente berückender Schönheit.
Brillant gezupfte Harfentöne
Als Odametey in „Ekonklo“ zur Kora griff, einem westafrikanischen Instrument, das einen Kalebassenkürbis als Resonanzkörper und einen langen, mit 21 Saiten bespannten Hals hat, blieb dem Publikum nur Staunen. Der 62-jährige Ausnahmemusiker entlockte dem exotisch anmutenden Instrument feine Harfentöne – brillant gezupft und geschmackvoll serviert.
Nach diesem meditativen Intermezzo war das Publikum gefragt: Immer wieder animierte Odametey das Publikum zum Mitsingen. Zunächst gab es nur verhaltene Töne, doch dann füllte beim Refrain von „Oyaa He“ ein gewaltiger Chor die Denkendorfer Festhalle.
Das Auditorium hatte seinen Spaß daran. „Der heutige Abend ist ein besonderer Farbtupfer im Programm des Veranstaltungsringes: Es ist ein tolles Konzert“, war Rosemarie Pflumm begeistert. Das Publikum kam immer mehr aus der Reserve heraus: Die Füße wippten mit, und heftiges Klatschen unterstützte die Band.
Furiose Trommelshow
Nach der Pause setzten Odametey und seine Crew noch eins drauf: Eine furiose Trommelshow ließ die Mauern der Festhalle erbeben. Es war beeindruckend zu hören, welche Vielfalt an Klängen man aus verschiedenen Djemben schlagen kann. Die Musiker gingen voll aus sich heraus, feierten ein Fest fetziger Rhythmen, wobei die Präzision im Zusammenspiel dem Ganzen die Krone aufsetzte.
Viel zu schnell ging der Abend zu Ende, und als der Song „Edina“ das Finale einläutete, war noch lange nicht Schluss. Das begeisterte Publikum erklatschte sich als Zugabe das wunderbar melodiöse Lied „Mala“. Und als die Zuhörerinnen und Zuhörer danach immer noch nicht zufrieden waren, setzte das träumerische Liebeslied „Religion“ den Schlusspunkt des mitreißenden Konzerts.