Der Tatort – das Hotel Intercontinental in Frankfurt am Main: Nach dem Tod einer Frau bei einer Teufelsaustreibung in einem Zimmer dieses Hotels fordert die Staatsanwaltschaft acht Jahre Haft für die Haupttäterin. Foto: dpa

Nach einer tödlichen Teufelsaustreibung in einem Frankfurter Hotel stehen insgesamt fünf Angeklagte vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft fordert für die 44-jährige Haupttäterin acht Jahre Haft.

Frankfurt/Main - Im Prozess um eine tödliche Teufelsaustreibung in einem Frankfurter Hotelzimmer hat die Staatsanwaltschaft acht Jahre Haft für die mutmaßliche Haupttäterin beantragt. Die 44-Jährige habe sich „angemaßt, über Leben und Tod anderer zu entscheiden“, sagte Staatsanwältin Nadja Böttinger am Freitag vor dem Frankfurter Landgericht. Böttinger ging von Körperverletzung mit Todesfolge und nicht mehr von gemeinschaftlichem Mordversuch aus, wie die Anklage ursprünglich gelautet hatte. Bei der Teufelsaustreibung war im Dezember 2015 eine 41-Jährige erstickt worden.

Für einen 22 Jahre alten Mitangeklagten forderte die Anklage vier Jahre Haft, eine 19 Jahre alte Frau soll drei Jahre Jugendstrafe erhalten. Die mit jeweils 16 Jahren jüngsten der insgesamt fünf Angeklagten aus Korea - darunter der Sohn des Opfers - haben Aussicht auf Bewährungsjugendstrafen von jeweils zwei Jahren.

Hauptangeklagte habe Verantwortung für die ganze Gruppe getragen

Bei den vier Mitangeklagten plädierte die Staatsanwältin ebenfalls auf Körperverletzung mit Todesfolge in jeweils minderschweren Fällen. Die Hauptangeklagte habe Verantwortung für die ganze Gruppe getragen. Gleichwohl werde ihr „Helfenwollen vor religiösem Hintergrund“ zugutegehalten. Am Nachmittag sollten die Verteidiger ihre Schlussvorträge halten.