Thorsten Legat, hier im Trikot des VfB Stuttgart, hat eine bewegte Karriere hinter sich. Auch heute ist das Leben des ehemaligen Fußballprofis noch turbulent. Foto: dpa

Thorsten Legat ist wieder da. Der ehemalige Profi des VfB Stuttgart geht im Januar ins RTL-Dschungelcamp, aktuell trainiert er den Landesligisten FC Remscheid. Ein Blick auf Skandale, Scherze und eine schlimme Kindheit.

Stuttgart - Erst Eike Immel, jetzt Thorsten Legat. Das Dschungelcamp wird auch 2016 wieder zur kurzfristigen TV-Heimat eines ehemaligen Profis des VfB Stuttgart. Anfang November sickerte durch, dass Legat im Januar in den RTL-Dschungel gehen wird. Das Trash-Format ist seit jeher eine Anlaufstelle für C-Prominente, die den Weg zurück in die Öffentlichkeit und zu schnellem Geld suchen.

Einige Wochen zuvor war der Mann, der am 7. November seinen 47. Geburtstag feiert, schon mit seiner Antritts-Pressekonferenz beim Landesligisten FC Remscheid zurück ins Rampenlicht der Fußballwelt katapultiert worden. Es ist lange her, dass Thorsten Legat ähnlich präsent war wie in diesen Wochen.

Wer ist der Mann, der im Januar losziehen will, um Dschungelkönig zu werden?

Legat spielte für fünf Vereine in der Bundesliga

Der eisenharte Linksfuß hat in seinem Leben und seiner Karriere als Fußball-Profi schon allerlei erlebt. Zwischen 1986 und 2001 absolvierte Legat für den VfL Bochum, Werder Bremen, Eintracht Frankfurt, den VfB Stuttgart und den FC Schalke 04 insgesamt 243 Bundesliga-Spiele und erzielte dabei 15 Tore. Sein Motto: „Ich komme selber aus 'em Pott. Mein Vater war auf der Hütte. Wenn ich wieder fit bin, zeig ich denen, wat malochen heißt.“

Vor einem Duell mit dem FC Bayern München sagte Legat einmal: „Die Bayern vertragen keine Härte. Und ich bin der Erste, der anfängt damit.“

Was nach einem brutalen Profi klingt, relativiert sich alleine schon durch die Anzahl der Platzverweise in seiner Karriere: Lediglich einmal flog Legat vom Platz – und das auch nur mit Gelb-Rot.

Dennoch wirkte Legat immer mehr wie ein Rüpel und ein knallharter Charakter. Dabei ist er gezeichnet von einer zum Teil schlimmen Kindheit und Jugend, die ihn bis heute prägt.

Legat dachte zwischenzeitlich an Selbstmord

In seiner Autobiografie erzählt Legat von der andauernden Gewalt und dem sexuellen Missbrauch durch seinen Vater Gerhard. Diese Erlebnisse hätten ihn fast zerbrechen lassen. Er verfiel dem Alkohol, hatte Suizidgedanken und hätte fast seine Familie verloren.

Die harte Spielweise erklärt der 45-Jährige in seiner Autobiografie deshalb auch mit den traumatischen Erfahrungen seiner Kindheit: „Wenn ich in ein Fußballspiel ging, sah ich in den direkten Gegenspielern meinen Vater und nahm mir vor: Den hau ich um!“

Seinen Humor hat sich Thorsten Legat immer bewahrt, sorgte einst für Aufsehen, als er sich auf dem Mannschaftsfoto des FC Schalke 04 die Hose bis fast unter die Achseln zog. Weil der Scherz erst später bemerkt wurde, mussten die Knappen ein zweites Mal zum Teamfoto Aufstellung nehmen.

Beim VfB Stuttgart wurde er fristlos gekündigt

Abseits des Fußballs blieb der eine oder andere Skandal nicht aus. In der Nacht zum 1. Januar 1997 prügelte er einen Mann in einer Tiefgarage krankenhausreif, nachdem dieser ihn bedroht hatte.

Beim VfB Stuttgart wurde Legat im Jahr 1999 fristlos gekündigt, weil er auf die Trinkflasche seines Mitspielers Pablo Thiam das Wort „Negersaft“ geschrieben hatte.

Nach seiner Karriere war es dann lange still um den Ex-Profi geworden, bis er 2014 beim Promiboxen von ProSieben auftauchte und gegen Trooper Da Don nach Punkten einen Sieg erkämpfte.

Jetzt also der Landesligist FC Remscheid und der Abstecher ins Dschungelcamp.

Thorsten Legat, so viel steht fest, ist noch nicht am Ende. Nächstes Ziel: Dschungelkönig.