Kaum mehr Spielfreude: Ex-VfB-Profi Daniel Didavi steckt mit dem VfL Wolfsburg im Tabellenkeller. Foto: dpa

Mit dem VfB Stuttgart ist Daniel Didavi vor zwei Jahren aus der Bundesliga abgestiegen. Warum er sich gerade jetzt an diese Zeit erinnert.

Stuttgart - Daniel Didavi hat viel erlebt in seiner bisherigen Karriere, die von Tiefschlägen begleitet wurde. Zum einen durch die zahlreichen Verletzungen und eine unglaublich lange Zwangspause. Danach kämpfte sich der Mittelfeldspieler zwar zurück, der Abstieg mit dem VfB Stuttgart in der Saison 2015/16 war dennoch ein weiterer Tiefpunkt. Es folgte der Wechsel zum VfL Wolfsburg – wo die sportliche Lage für den 28-Jährigen nicht viel besser wurde.

In der vergangenen Saison schaffte der VfL den Klassenverbleib nur über die Relegation. Und auch in der laufenden Spielzeit steckt das Team im Tabellenkeller fest, hat in Bruno Labbadia schon den dritten Trainer der Saison und muss womöglich erneut in die Entscheidungsspiele. Kein Wunder also, dass die Situation an Daniel Didavi nicht spurlos bleibt. „Es ist schwierig abzuschalten“, gibt der Nürtinger in der „Sport Bild“ zu, „ich mache mir Gedanken, was wir falsch machen, was ich verbessern kann. Und dabei kommen auch die Angst-Szenarien in den Kopf.“ Er ergänzt: „Wir sind ja keine Roboter.“

VfB-Abstieg vor zwei Jahren ausgerechnet in Wolfsburg

Mitleid erwartet der Ex-Stuttgarter nicht, er sagt: „Das ist für keinen Fußballer angebracht. Wir sind selbst schuld an der Situation und verdienen viel Geld.“ Doch er beschreibt, wie schwer es ist, den permanenten Druck im Kampf gegen den Abstieg zu bewältigen: „Man ist nicht mehr man selbst.“ Und: „Im Moment fällt es schwer, Spaß am Fußball zu haben.“

Dass er ein solches Szenario in Stuttgart bereits erlebt hat, hilft Didavi nicht wirklich. Im Gegenteil. „Gerade jetzt kommen die Erinnerungen wieder hoch“, sagt er, „das ist durchaus vergleichbar mit der aktuellen Situation in Wolfsburg. Egal, was man macht, es funktioniert nicht oder wird sogar noch schlimmer. Die Stimmungslage wird immer negativer.“ Vor zwei Jahren schien der VfB mit 33 Punkten so gut wie gerettet – dann klappte bis Saisonende gar nichts mehr. „Ich hatte das Gefühl, nicht mehr agieren zu können“, erinnert sich Didavi, „es schien, als könne man keinen Einfluss mehr nehmen.“ Er berichtet sogar von „Hass auf das Team“. Am Ende stieg der Club sang- und klanglos ab. Perfekt war der Absturz übrigens am letzten Spieltag in Wolfsburg.

VfB Stuttgart - 1. Bundesliga

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