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Viorel Ganea (36) hat für den VfB und für Timisoara gespielt. Vor dem Duell um den Einzug in die Champions League scheut er einen Tipp: „Mein Herz schlägt für beide Clubs.“

Stuttgart - Ex-Stürmer Viorel Ganea (36) hat für den VfB und für Timisoara gespielt. Deshalb tut er sich vor dem direkten Duell um den Einzug in die Champions League schwer mit einem Tipp: "Mein Herz schlägt für beide Clubs. Wer weniger Fehler macht, kommt weiter."

Hallo, Viorel Ganea, wo treffen wir Sie an?Ich bin in Bukarest. Seit Juni bin ich Manager bei meinem Ex-Club Dinamo.

Das ist Neuland für Sie. Wie läuft es?Wir haben vier Punkte aus drei Spielen geholt. Es ist eine spannende Aufgabe. Der Job ist zwar neu, aber die Leute nicht. Ich kenne hier alle aus meiner aktiven Zeit.

Den VfB und Timisoara kennen Sie auch bestens. Wer setzt sich durch?Mein Herz schlägt für beide Clubs, die Chancen sind fifty-fifty. Wer weniger Fehler macht, kommt weiter.

An Timisoara haben Sie keine guten Erinnerungen. 2007 haben Sie einen Schiedsrichterassistenten gewürgt und wurden für 22 Spiele gesperrt. Das war Ihr Karriereende.Nein, ich habe noch mal für Timisoara gespielt. Doch dann wollte der Verein mein Gehalt nicht weiterzahlen. Man sagte mir, ich sei zu alt. Da habe ich gesagt: Okay, dann höre ich auf. Aber lassen Sie uns lieber über den FC Timisoara von 2009 reden.

Okay. Was zeichnet den VfB-Gegner aus?Die Mannschaft ist sehr stark. Der VfB hat zwar die besseren Einzelspieler und auch mehr internationale Erfahrung, aber Timisoara ist mannschaftlich geschlossen. Sie haben in der letzten Runde immerhin Schachtjor Donezk ausgeschaltet.

Timisoara spielt also mit breiter Brust?Timisoara hat eine gute Moral. In der Liga haben sie jetzt zweimal gewonnen und ein Unentschieden geholt. Die Stimmung ist sehr gut, und die Fans stehen hinter der Truppe.

Auf welche Spieler muss der VfB achten?Gigel Bucur ist ein sehr schneller Stürmer. Gegen Donezk hat er zweimal getroffen, und vergangene Saison war er Torschützenkönig in Rumänien. Kapitän Dan Alexa ist ein erfahrener Stratege im defensiven Mittelfeld. Und aus der Innenverteidigung ragt Daré Nibombe heraus. Das ist wörtlich zu nehmen: Mit seinen 1,96 Metern ist er sehr kopfballstark.

Wie schätzen Sie den VfB ein?Ohne Mario Gomez ist es für Stuttgart schwieriger geworden. Er war ein sehr wichtiger Spieler. Pawel Pogrebnjak braucht bestimmt Zeit, bis er richtig integriert ist.

Alex Hleb kennen Sie aus Ihrer Zeit beim VfB, Sie haben damals ja zusammengespielt.Mehr als das. Alex ist ein sehr guter Spieler, aber er ist auch ein guter Freund. Ich habe damals in Winterbach gewohnt, wir waren praktisch Nachbarn und sind zusammen ins Training gefahren. Als ich bei Wolverhampton Wanderers war, habe ich ihn auch mal in London getroffen. Ich schätze Alex sehr, er hat einen guten Charakter.

Sind Sie heute im Stadion?Leider nicht. Bukarest ist 700 Kilometer von Timisoara entfernt, und wir spielen am Donnerstag in der Europa-Liga-Qualifikation gegen Liberec, da kann ich nicht weg.