Michael Reschke (links), Sportvorstand des VfB Stuttgart, äußert sich zur umstrittenen Aussage von Stefan Reinartz. Foto: Pressefoto Baumann

Bei einer Preisverleihung des Fußball-Magazins „11 Freunde“ sorgt Stefan Reinartz mit einem Weltkriegs-Spruch für Aufsehen. Michael Reschke, Sportvorstand des VfB Stuttgart, war vor Ort und äußert sich zum Thema.

Stuttgart - Große Aufregung um einen Spruch des ehemaligen Fußball-Nationalspielers Stefan Reinartz am vergangenen Freitag. Der 29-Jährige hielt bei einer Preisverleihung des Magazins „11 Freunde“ in Köln eine Laudatio auf den Jamaikaner Leon Bailey; der 21-jährige Profi von Bayer Leverkusen wurde bei dem Event als „Newcomer der Saison“ ausgezeichnet.

Während seiner Rede sprach Reinartz, der seit 2014 zusammen mit Jens Hegeler die neue Analysemethode „Packing“ entwickelt, auch über den schwierigen Bundesliga-Start von Bailey im Frühjahr 2017 unter dem damaligen Leverkusener Trainer Roger Schmidt. Und sagte zum mit dem Preis ausgezeichneten Spieler auf Englisch: „With Roger Schmidt‘s leadership we would have won the Second World War.“ (zu Deutsch etwa: „Mit dem Führungsstil von Roger Schmidt hätten wir den Zweiten Weltkrieg gewonnen.“)

An diesem Sonntag berichtete die „Bild“-Zeitung über den umstrittenen Vorfall und übt nun harsche Kritik an dem „dämlichen Spruch“. Gegenüber der „Bild am Sonntag“ nahm Stefan Reinartz wie folgt Stellung: „Ich wollte keinen verärgern, sondern nur sagen, dass der Führungsstil von Roger Schmidt vielleicht nicht zur jamaikanischen Lebensart von Leon Bailey gepasst hat.“

Michael Reschke ordnet den Vorfall ein

Und auch das Fußball-Magazin „11 Freunde“, Organisator und Veranstalter der Preisverleihung, äußert sich nun zu der umstrittenen Aussage. In einem ausführlichen Facebook-Post legen die Redakteure hinsichtlich des medialen Wirbels ihre Sicht der Dinge dar und bedauern es, dass „gerade die unterhaltsamste Laudatio des Abends, nämlich die von Stefan Reinartz auf den ‚Newcomer des Jahres’ Leon Bailey, nun Gegenstand der Boulevardpresse ist.“

In dem Facebook-Posting wird auch Michael Reschke zitiert. Der Sportvorstand des VfB Stuttgart wohnte der Veranstaltung am vergangenen Freitag ebenso bei und kennt Stefan Reinartz bereits seit vielen Jahren. „Jeder im Raum hat verstanden, dass der Satz zutiefst ironisch gemeint war“, so Michael Reschke. „Das zu einem ‚Eklat’ aufzuplustern, ist hysterisch und absurd.“