Erwin Teufel (CDU) darf jetzt den Ehrentitel eines Professors tragen. Regierungschef Winfried Kretschmann (Grüne) zeichnete den ehemaligen Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg am Montagabend bei einer Feierstunde in Stuttgart aus. Foto: dpa

Der ehemalige Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Erwin Teufel, trägt nun den Ehrentitel des Professors. Er wurde von Regierungschef Winfried Kretschmann bei einer Feierstunde am Montagabend ausgezeichnet.

Stuttgart - Baden-Württembergs früherer Ministerpräsident Erwin Teufel (CDU) darf künftig den Ehrentitel eines Professors tragen. Regierungschef Winfried Kretschmann (Grüne) zeichnete den 75-Jährigen am Montagabend bei einer Feierstunde in Stuttgart aus. Er hob die „geistigen Spuren“ hervor, die Teufel gelegt habe. „Er hat nicht nur Politik gemacht, sondern auch über deren Grundlagen und Voraussetzungen nachgedacht“, sagte Kretschmann. Teufel hatte das höchste politische Amt im Lande von 1991 bis 2005 inne.

Teufel habe sich den akademischen Ehrentitel aufgrund seiner jahrelangen literarischen und wissenschaftlichen Beschäftigung erarbeitet. Kretschmann nannte Teufels Arbeit in zahlreichen Stiftungen, aber auch seine Bücher, Aufsätze und Vorträge. Zentrale Themen seien die Geschehnisse im Dritten Reich, der Widerstand und der demokratische Neuanfang nach dem Zweiten Weltkrieg.

Teufels Wirken sei durch ein starkes Verantwortungsgefühl für das Ganze und eine große Zuneigung zum Land und seinen Menschen geprägt gewesen. „Was er tat, tat er mit Ernsthaftigkeit und Gründlichkeit, aber auch mit Fleiß und Ehrgeiz“, sagte Kretschmann.

Es ist das dritte Mal, dass Kretschmann den Ehrentitel „Professor“ vergibt. Er hatte schon den früheren Stuttgarter Oberbürgermeister Wolfgang Schuster (CDU) und den langjährigen SPD-Landeschef und Ex-Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit, Erhard Eppler, damit ausgezeichnet. Zu Oppositionszeiten standen die Grünen der Verleihung äußerst kritisch gegenüber. Wissenschaftsministerin Theresia Bauer hält die Vergabe des Ehrentitels Professor nach wie vor für nicht mehr zeitgemäß.