Johanna will auch nach der Sendung noch als Model arbeiten. Foto:  

Sie war bis zur neunten Folge Teil der TV-Show „Germanys Next Topmodel“ und ist dann ausgeschieden: Im Interview spricht Johanna aus Remseck darüber, was die harsche Kritik von Heidi Klum mit ihr gemacht und wie sie sich als Curvy-Model in der Sendung gefühlt hat.

Stuttgart/Remseck am Neckar - Johanna ist 21 Jahre alt, kommt aus Remseck am Neckar und möchte als Model arbeiten. Vor wenigen Tagen ist sie bei der beliebten TV-Show „Germanys Next Topmodel“ (GNTM) in der neunten Folge ausgeschieden.

Johanna, zu einem Deiner letzten Auftritte wählte Heidi Klum harte Worte. Du solltest „statt zu quatschen“ an Deiner „Ausstrahlung arbeiten“. Was macht diese harsche Kritik mit Dir?

Ja, das ist natürlich erst mal frustrierend. Man versucht sein Bestes zu geben und jeder hat ja den Wunsch, da zu gefallen. Aber auf der anderen Seite motiviert das auch, weiter zu machen.

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Was war denn „falsch“ an Deiner Ausstrahlung?

Ich war zu zurückhaltend. Ich bin eine ruhige Person und muss nicht vor der Kamera herumhüpfen, um aufzufallen. Das geht anderen anders. Ich stand mir also im Grunde selbst im Weg.

Dass Du bei GNTM vor der Kamera präsent sein musst, war doch aber klar.

Grundsätzlich macht es mir ja auch viel Spaß, vor einer Kamera zu stehen. Ich mache dabei aber mein Ding und versuche nicht, mit Absicht für Aufmerksamkeit zu sorgen. Aber klar, andere sind zum Beispiel lauter und stechen dann natürlich mehr hervor.

Wirkt sich die Kritik von Heidi Klum nun auf Dein tägliches Leben aus?

Ich werde mich nicht verstellen, nur weil Heidi Klum das sagt. Aber mein Ende bei GNTM ist jetzt schon lange her.

Seit Ende Januar bist Du wieder in Remseck. Die Folgen kommen ja erst später...

Seit dem Ende habe ich mir viele Gedanken über die Kritik gemacht. Jetzt würde ich sagen, mein Selbstbewusstsein ist gewachsen. Ich gehe heute zum Beispiel ganz anders auf Leute zu als noch vor einem Jahr. Auf Instagram und, wenn ich auf der Straße erkannt werde, bekomme ich auch viele positive Nachrichten.

Wie hast du dich als einziges Curvy-Model zwischen den anderen gefühlt?

Ich persönlich fand es schade, dass ich die Einzige war. Bei so etwas sollten Curvy-Models mehr repräsentiert sein. Gerade in der heutigen Zeit. Ich hatte aber nie ein schlechtes Gefühl, obwohl man sich ja automatisch mit den anderen vergleicht.

Du willst also weiterhin Model werden?

Ja. Wegen der aktuellen Situation fallen natürlich einige Termine flach. Aber ich mache weiter in die Richtung Laufsteg und Fotoshooting. Jetzt muss ich erst mal meine Modelmappe auffüllen! Dieses oder nächstes Jahr fange ich außerdem an, zu studieren. Die Sicherheit brauche ich einfach.

Könntest du Dir vorstellen, auch auf lange Sicht in Remseck zu bleiben oder zieht es dich in die Welt hinaus?

Ich kann mir gut vorstellen, dass ich weg muss. Castings gibt es nun mal nicht in Remseck, sondern in Großstädten. Und klar, wenn es bei mir so laufen sollte, wie bei Sarina Nowak, dann würde ich auch nach Amerika auswandern. Aber das ist noch Zukunftsmusik. (lacht)