Ex-FBI-Chef James Comey sagte vor dem Geheimdienstausschuss des US-Senats aus. Foto: AP

In den US-Medien wurden James Comeys Aussagen vor dem US-Senatsausschuss unterschiedlich bewertet – je nach Ausrichtung des TV-Senders eher konservativ oder liberal geprägt.

New York - Die Berichterstattung über die Anhörung des FBI-Chefs James Comey vor einem US-Senatsausschuss hat die US-Medien wie kein anderes Thema dominiert. Fernsehsender unterbrachen ihre regulären Programme wegen der Live-Übertragung - und kommentierten das Geschehen lediglich über Einblendungen im oberen Bereich des Bildschirmes. Dort fanden Einschätzungen über Comeys Aussagen statt; je nach Ausrichtung des TV-Senders eher konservativ oder liberal geprägt.

„Je nachdem, auf welcher Seite man steht, könnte man sagen, dass Comey Trump total abgeurteilt hat oder man könnte sagen, dass Comey Trump entlastet hat“, erklärte Kommentatorin Dana Perino beim konservativen Sender Fox News Channel. Dort hieß es bei einer Einblendung unter anderem „Comey: Präsident wies mich nicht an, Flynn-Ermittlung fallenzulassen“, während es bei CNN zur gleichen Aussage hieß: „Comey: Ich fasste Trumps Bitte als Anweisung auf“.

Bei Fox dominieren Fans von Trump die Zuschauer, oftmals wurden dort Kurzzeilen zugunsten des Präsidenten oberhalb des Live-Streams präsentiert: „Comey: Nicht an mir zu sagen, ob Trump (die Justiz) behinderte“, „Comey: Niemand hat mich gebeten, die Russland-Ermittlung zu stoppen“.

Comeys Auftritt erreichte nicht nur politische Junkies

Andere Nachrichtensender setzten den Fokus eher auf Comeys Aussagen, nach denen Trump log oder er dessen Worten kein Vertrauen schenkte. „Comey: Trump log über Gründe der Entlassung“, titelte MSNBC. CNN schrieb: „Comey: Trump-Regierung log über mich und das FBI.“

Die rechtskonservative Newsseite Breitbart schrieb, das Ganze sei ein „Nothing-Burger“, also etwas, das trotz hoher Erwartungen unbedeutend ausgefallen sei. „Außer, dass Comey sich selbst als Enthüller beschuldigt.“ Comey hatte eingeräumt, einem Freund Informationen über seine Gespräche mit Trump weitergegeben zu haben, die dieser dann an die Presse durchstach. Damit beabsichtigte Comey nach eigener Aussage, dass ein Sonderermittler für das US-Justizministerium die Russland-Affäre übernehmen sollte. Dies geschah auch tatsächlich kurze Zeit später.

Doch Comeys Auftritt erreichte nicht nur politische Junkies. Auch die neuseeländische Sängerin Lorde verfolgte offensichtlich die Aussage: „Nur im Jahr 2017 startet man eine Tour und schaut zeitgleich die Anhörung“, twitterte sie.