"Ich erlebe gerade den schlimmsten Albtraum, den man sich vorstellen kann, denn ich kann mir überhaupt nicht erklären, wie es zu der positiven Probe gekommen ist", sagt Evi Sachenbacher-Stehle. Foto: dpa

Sotschi-Olympionikin Evi Sachenbacher will sich persönlich erst wieder äußern, sobald die Ursache für ihre positive Dopingprobe feststeht. Sie will an der Aufklärung mitarbeiten. Ihre Anwälte streiten bewusstes Doping der 33-Jährigen entschieden ab.

Sotschi-Olympionikin Evi Sachenbacher will sich persönlich erst wieder äußern, sobald die Ursache für ihre positive Dopingprobe feststeht. Sie will an der Aufklärung mitarbeiten. Ihre Anwälte streiten bewusstes Doping der 33-Jährigen entschieden ab.

Berlin - Drei Tage nach dem Schwarzen Freitag für die deutsche Olympiamannschaft haben auch die Anwälte von Evi Sachenbacher-Stehle den Vorwurf von bewusstem oder „gar vorsätzlichem“ Doping der Biathletin bestritten. „Es gibt nach den derzeit vorliegenden Erkenntnissen hierfür auch keinerlei Anhaltspunkte“, hieß es in einer Mitteilung, die das Management der Wintersportlerin am Montag veröffentlichte. Sachenbacher-Stehle selbst will sich persönlich wieder äußern, wenn die Ursache für die positive Probe „eindeutig feststeht“, erklärten ihre Anwälte.

Nachdem am Freitag in Sotschi bestätigt worden war, dass die Biathletin aus Reit im Winkl positiv auf das verbotene Stimulanzmittel Methylhexanamin getestet worden war, hatte sie in einer Stellungnahme beteuert: „Ich erlebe gerade den schlimmsten Albtraum, den man sich vorstellen kann, denn ich kann mir überhaupt nicht erklären, wie es zu der positiven Probe gekommen ist.“ An dieser Position habe sich seither nichts verändert, teilten ihre Anwälte am Montag mit: „Evi Sachenbacher-Stehle ist nach wie vor geschockt.“

Für Montag kündigten sie auch an, insbesondere mit dem Deutschen Ski-Verband Kontakt aufzunehmen, „um die weiteren Schritte gemeinsam zu besprechen“, hieß es. Die zweimalige Ski-Langlauf-Olympiasiegerin will in den kommenden Tagen bei der lückenlosen Aufklärung des Sachverhalts mithelfen.

Nachdem Sachenbacher-Stehle in ihrem Statement von Nahrungsergänzungsmitteln gesprochen hatte, die sie unter anderem in Labors hatte testen lassen, meinten die Anwälte: „Fest steht auch, dass die positive Doping-Probe nicht auf „hartes Doping“ zurückzuführen ist“. Die Ursache liege möglicherweise „in dem teilweise unübersichtlichen Markt“ von sogenannten Nahrungsergänzungsmitteln. „Doch nicht einmal das ist derzeit abschließend gesichert.“ Es stünden unter anderem weitere Labortests an.

Sachenacher-Stehle war am Montag vergangener Woche nach ihrem vierten Platz im Massenstart-Rennen sowohl in der A- als auch in der B-Probe positiv getestet worden. Die Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) hatte mehrfach Athletinnen und Athleten vor Nahrungsergänzungsmitteln gewarnt, die die bei der 33-Jährigen entdeckte Substanz enthalten. Der DOSB hatte die Athletin aus der Olympia-Mannschaft ausgeschlossen und ihre sofortige Rückreise veranlasst.