Die Gastgeberinnen: Daniela Maier (links) und Anne Hannich Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Mehr als 200 Gäste haben auf zwei Wirtinnen angestoßen. Heurigen und Göckelesmaier ist nicht nur eine kulinarische Kombination, die bestens aufgeht.

Stuttgart - Erst zünftig, aber gepflegt essen, dann das Hüftgold neben dem DJ-Pult wieder abtrainieren: Mehr als 200 Gäste haben am Mittwochabend gut aufgelegt in der Loge des Göckelesmaier-Zelts gefeiert. Das Frühlingsfest ist, in gesellschaftlichen Kategorien gedacht, im Prinzip mit dem Volksfest nicht vergleichbar. Vielleicht hat aber genau das zur entspannten Atmosphäre beigetragen. Statt der Krachledernen durfte es bei etlichen Herren auch die Jeans sein, die Damen kombinierten bequeme Stiefel zum Dirndl. Was immer gleich bleibt: Die strategisch wichtigen Plätze sind jeweils am Kopfende der Bank – der Inhaber kann jederzeit aufstehen, wichtige Gespräche führen und nebenbei den Überblick über die rauchgeschwängerte Gesellschaft behalten (warum darf man eigentlich im Zelt immer noch rauchen?).

Heurigen meets Göckelesmaier“ war das Motto der Veranstaltung: Das schwäbische Wirtshaus mit österreichischem Einschlag im Feuerbacher Tal hatte sich zum vierten Mal Richtung Wasen aufgemacht. In kulinarischer Kooperation wurden erneut Rindertatar, Göckele und Marillenknödel serviert. Zwar durfte der Festwirt Karl Maier die Gäste begrüßen und den Wechsel von einer „kleinen“ zu einer „richtigen“ Tradition verkünden. Aber eigentlich war der Abend wieder fest in der Hand der beiden Gastgeberinnen: Anne Hannich vom Heurigen und Daniela Maier vom Göckelesmaier.

Beide hatten lächelnd aber bestimmt ihr jeweiliges Serviceteam im Auge. Beide feierten später kräftig mit. „Wir wollen uns zeigen“, sagte Anne Hannich, die am Sonntag ihr Zehnjähriges als Wirtin feiert. Anfang Mai 2007 eröffnete sie ihr erstes Lokal, das Grünewald unterhalb des Killesbergs. Daniela Maier wird indes am Wochenende auf ein eher mäßiges Frühlingsfest zurückblicken, wollte sich aber nicht beklagen. „Wir Festwirte arbeiten nun mal in einer Risikobranche. Und unser Risiko ist das Wetter.“