Die SG Sonnenhof Großaspach ist der schärfste Verfolger der Stuttgarter Kickers im Kampf um den Regionalliga-Aufstieg. Trainer Evangelos Sbonias spricht über die vielen knapp gewonnen Spiele seiner Elf, die Aussichten nach der Winterpause und über seinen Wunsch nach vielen Derbys.
Die SG Sonnenhof Großaspach liegt in der Fußball-Oberliga mit sieben Punkten Rückstand auf die Stuttgarter Kickers auf Platz zwei. Der Vorsprung auf den Dritten beträgt aber schon neun Punkte. Wie sieht Trainer Evangelos „Laki“ Sbonias die Aussichten im Aufstiegsrennen im neuen Jahr?
Herr Sbonias, 20 Spiele sind vorbei, wie fällt Ihr Zwischenfazit aus?
Ich hoffe, es hört sich nicht zu sehr nach Understatement an, aber dieser zweite Platz von uns, mit stolzen neun Punkten Vorsprung auf den Drittplatzierten, ist auf jeden Fall mehr als ich zuvor erwartet habe. Viele Dinge sind so eingetroffen, wie wir sie erhofft hatten.
Welche konkret?
Wir haben vor allem eine sehr gute Stabilität gegen den Ball. Wenn man wie wir die ersten fünf Saisonspiele gewinnt, dann glaubt auch jeder noch fester daran, dass es funktioniert. Zudem ist es uns gelungen, die in den vergangenen Spielzeiten teilweise verloren gegangene Dorfklub-DNA wiederzubeleben. Die Gemeinschaft zwischen Spielern, Trainerteam, Management und Ehrenamtlichen harmonisert inzwischen wieder so, wie ich es von der SG auch gekannt habe.
Ihre Mannschaft hat gegenüber Spitzenreiter Stuttgarter Kickers eine um 45 Treffer schlechtere Tordifferenz. Sie gewann sehr viele Spiele knapp. Ist das Dusel oder Qualität?
Wenn man einmal knapp gewinnt, wenn man zweimal knapp gewinnt, wenn man dreimal knapp gewinnt – dann ist das Dusel, aber bestimmt nicht nach 20 Spieltagen. Wir haben nicht nur ein Spiel nach einem Rückstand noch gedreht. Das zeigt auch, welch starke Mentalität in meiner Mannschaft steckt.
Sie liegen sieben Punkte hinter den Kickers. Wie groß ist Ihre Hoffnung, die Blauen noch von Platz eins zu verdrängen?
Es ist nicht völlig utopisch, die Kickers noch abzufangen. Im Sport ist immer alles möglich. Aber klar: Die Kickers müssten erst einmal drei Spiele verlieren, wir gleichzeitig alles gewinnen, das ist schon schwer zu realisieren, da müsste wirklich viel zusammenkommen. Aber wenn die Blauen sich eine Schwächephase leisten, werden wir auf jeden Fall versuchen, da zu sein.
Bissingens Trainer Markus Lang prognostizierte, dass in den Kampf um Platz zwei noch Bewegung reinkommt. Wie sehen Sie es?
Seine Mannschaft hat zumindest eine gute Serie hingelegt, es wäre ja auch fatal, wenn der Trainer jetzt schon aufgeben würde. Bissingen, der 1. CfR Pforzheim und der 1. Göppinger SV haben auf jeden Fall die Qualität, noch im Kampf, um die Vize-Meisterschaft einzugreifen. Nichtsdestotrotz stehen wir mit neun Punkten Vorsprung auf den Dritten zur Winterpause auf Rang zwei und werden alles daran setzen, diesen Vorsprung auch zu halten.
Warum sind aus Ihrer Sicht die Kickers eine Klasse für sich?
Sie spielen schon so lange zusammen. Diese Eingespieltheit, gepaart mit ihrer Qualität und der Breite im Kader, macht sie so stark.
Wie sehr hoffen Sie auf ein Duell mit den Kickers in der kommenden Saison in der Regionalliga?
Zum Glück berechtigt der zweite Platz zu Aufstiegsspielen. Es wäre natürlich ein Traum, in der Regionalliga gegen die Kickers anzutreten. Das wäre elektrisierend für die ganze Region. Das zeigte ja unser Duell Ende Oktober, als fast 5000 Zuschauer in unser Stadion strömten. Ich würde mir so viele Derbys wir möglich wünschen, am besten auch noch gegen den VfB II, meinen Ex-Club SGV Freiberg und den VfR Aalen.
Wird sich in der Winterpause am SG-Kader etwas tun?
Ein Innenverteidiger würde uns noch gut zu Gesicht stehen. Das hat für uns absolute Priorität eins.