Die Wege von Evangelos Sbonias und dem SGV trennen sich früher als gedacht. Foto: Archiv (avanti)

Evangelos Sbonias muss den Oberligisten nach dem 0:0 in Linx verlassen. Von 39 Ligaspielen hatte er mit dem Verein nur eins verloren.

Drei Unentschieden in Folge, dazu jetzt am Wochenende der Verlust der Tabellenführung in der Fußball-Oberliga Baden-Württemberg: Die Vereinsführung des SGV Freiberg sieht damit das Ziel, erstmals in der Klubgeschichte in die Regionalliga Südwest aufzusteigen, offenbar gefährdet. Am Sonntag gegen 13 Uhr gab der SGV daher bekannt, seinen Trainer Evangelos Sbonias mit sofortiger Wirkung freigestellt zu haben.

„Wir wünschen Laki auf seinem weiteren Weg alles Gute und bedanken uns für die geleistete Arbeit“, teilte der Verein mit. Damit trennen sich die Wege ein paar Monate früher als gedacht, nachdem Sbonias jüngst selbst entschieden hatte, die Freiberger im Sommer zu verlassen. Nun also muss er doch schon früher seine Koffer packen. Nachfolgen werden ihm interimsmäßig die bisherigen Co-Trainer Ferdinand Groß und Marcel Ivanusa. Zusätzlich wird der Spieler und Sportliche Leiter Marco Grüttner die Mannschaft vorübergehend coachen.

Seit Sommer 2020 im Amt

Der 39-jährige Sbonias war seit Sommer 2020 in Freiberg im Amt. Seine Bilanz seitdem: Von 39 Ligaspielen verlor der SGV mit dem 0:1 gegen die Stuttgarter Kickers in der Hinrunde eine einzige Partie, dazu gab es zehn Unentschieden und 28 Siege. Zuletzt allerdings eben nur ein 1:1 gegen Backnang, ein 3:3 in Ravensburg und nun am Samstag ein 0:0 beim abstiegsbedrohten SV Linx. Dadurch gab der Verein auch die Tabellenführung an die Stuttgarter Kickers ab, die 7:0 in Neckarsulm gewannen.

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Nach dem Remis in Linx, noch nichts von seiner Entlassung ahnend, hatte Sbonias gesagt: „Es sind noch elf Spiele, das ist eine Menge Holz. Jetzt sind wir die Jäger – mal schauen wie die Kickers damit umgehen. Für uns gilt es, in Ruhe weiterzuarbeiten und an unsere Stärke zu glauben.“ Seiner Mannschaft habe erneut das Erfolgserlebnis vor dem Tor gefehlt, „das Quäntchen Glück“, so der bisherige Coach. In Linx habe sein Team trotz des harten, da teils gefrorenen Rasenplatzes viele spielerische Lösungen gefunden – aber eben auch reihenweise hochkarätige Chancen vergeben.

Unter anderem gab’s einen Lattentreffer. „Sechs, sieben Hochkaräter waren es mindestens“, haderte Sbonias. Schon zu Beginn waren die Freiberger gefährlich, auch in der Schlussphase versuchten sie noch mal alles. Doch das Tor fiel nicht. „Wir haben es uns anders vorgestellt und wollten die drei Punkte, sind aber auch froh, zumindest hinten nichts zugelassen und zu Null gespielt zu haben.“

Spannend wird nun sein, wie lange die Interimslösung andauern und wo Evangelos Sbonias möglicherweise einsteigen wird. Zuletzt hatte der Regionalligist SG Sonnenhof Großaspach um ihn geworben.