Die württembergische Landessynode wählt nach einem langwierigen Verfahren Ernst-Wilhelm Gohl zum evangelischen Bischof. Warum war die Wahl so schwierig – und was hat der bisherige Ulmer Dekan als Bischof vor?
Euphorie sieht anders als aus. Als die Präsidentin des evangelischen Kirchenparlaments Sabine Foth das Wahlergebnis für den künftigen württembergischen Bischof verkündet, lächelt Ernst Wilhelm Gohl wohl nur verhalten in seine FFP-2-Maske hinein. Neben seiner Frau sitzend, steht er auf, legt die Hände ineinander und bleibt trotz seines Erfolges ruhig. Auch der Applaus für den Mann, der an die Spitze von fast 1,9 Millionen Protestanten treten wird, ist zwar andauernd, aber verhalten. Zu sehr wirkt offenbar die Hängepartie nach, zu der die Wahl vorher geraten war.