Kalush Orchestra aus der Ukraine gewann den Eurovision Song Contest 2022. Austragungsort ist üblicherweise das Land der Siegerband. 2023 gibt es eine Ausnahme. (Archivbild) Foto: IMAGO/ZUMA Wire/IMAGO/Alessandro Di Marco

Großbritannien wird im kommenden Jahr anstelle des diesjährigen Siegerlandes Ukraine den Eurovision Song Contest ausrichten, wie am Montag berichtet wurde.

Das Vereinigte Königreich wird anstelle der Ukraine Gastgeber des Eurovision Song Contests im kommenden Jahr sein. Das teilten die European Broadcasting Union und die BBC am Montag mit.

Der britische Beitrag war beim diesjährigen ESC auf dem zweiten Platz gelandet.

Die Europäische Rundfunkunion (EBU), Organisatorin des Wettbewerbs, hatte bereits Mitte Juni erklärt, dass die ukrainische Rundfunkanstalt UA nicht in der Lage sein werde, die notwendigen „Sicherheits- und Betriebsgarantien“ zu leisten. Bereits damals kündigte sie Gespräche mit der BBC als Ausweich-Gastgeberin an.

Ukraine wollte zunächst die Veranstaltung selbst ausrichten

Die ukrainische Regierung hatte sich zunächst gegen die Entscheidung gewehrt, war aber mit ihren Einwänden auf Granit gestoßen. Laut EBU willigte der ukrainische Sender UA:PBC nun ein, dass Großbritannien einen ESC ausrichte, der vom „ukrainischen Geist“ durchdrungen sei.

„Der Eurovision Song Contest 2023 wird nicht in der Ukraine stattfinden, sondern zur Unterstützung der Ukraine“, sagte UA:PBC-Chef Mykola Tschernotyzkyi in einer gemeinsamen Erklärung mit EBU und BBC. „Wir sind unseren BBC-Partnern dankbar, dass sie sich mit uns solidarisch zeigen“, erklärte er weiter. Welche Stadt Gastgeber sein wird, steht noch nicht fest.

Dank einer überragenden Unterstützung des Publikums hatte die ukrainische Gruppe Kalush Orchestra Mitte Mai mit ihrem Song „Stefania“ den Sieg im ESC-Finale davongetragen. Auf dem zweiten Platz landete der Brite Sam Ryder, der Favorit der Jurys. Deutschland kam auf den letzten Platz. Der Sieg des Kalush Orchestra war für die umkämpfte Ukraine ein dringend benötigter Mutmacher.