Quarterback Aaron Ellis soll mit klugen Spielzügen dazu beitragen, dass Stuttgart Surge die Barcelona Dragons am Sonntag im Gazistadion besiegt. Foto: Baumann

Drei Spiele wartet Stuttgart Surge auf einen Sieg, der soll gegen die Barcelona Dragons her, die im Hinspiel besiegt wurden. Deshalb wurden vier Akteure neu verpflichtet.

Stuttgart - Das Heimspiel gegen die Cologne Centurions ging verloren, danach die Partie bei Frankfurt Galaxy und am vergangenen Sonntag folgte die Pleite bei den Leipzig Kings. Drei Spiele in Folge ohne Sieg für Stuttgart Surge in der European League of Football (ELF), das setzt den Spielern aus dem jungen Team sowie dem erfahrenen Cheftrainer Martin Hanselmann ziemlich zu. „Das ist keine schöne Situation für uns alle“, sagt der Coach, „wir stecken in einer schwierigen Phase. Ich spüre auch, dass ich dünnhäutiger geworden bin, wenn ein Spielzug nicht klappt.“ Geduld ist gefragt – und endlich wieder ein Erfolgserlebnis.

An diesem Sonntag (15 Uhr) sind die Barcelona Dragons zu Gast im Gazistadion auf der Waldau, eigentlich könnte kein geeigneterer Gegner seine Visitenkarte in Stuttgart abgeben – denn gegen das spanische Team gewann Surge im Hinspiel mit 21:17. Warum sollte da nicht die Trendwende gelingen und die Negativserie gestoppt werden? Doch ganz so einfach wird die Aufgabe nicht. „Barcelona ist nicht mehr die Mannschaft aus dem Hinspiel“, sagt Hanselmann, „wir werden gegen ein ganz anderes Team spielen.“

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In Barcelona wurde nach einem schwachen Start mit vier Niederlagen in Folge einiges umgekrempelt. Offensiv- und Defensivtrainer wurden gewechselt, zudem wurde bei den Spielern munter gefeuert und geheuert. Anfang Juli stieß Kicker Girogio Tavecchio (31) zum Team, der Italiener stand bereits bei sechs NFL-Teams (zuletzt Tennessee Titans) unter Vertrag und erzielte bereits ein Field Goal aus 56 Yards für seinen neuen Club. „Wir haben deshalb nur die Partien im Videostudium herangezogen, die nach den Trainerwechseln stattfanden“, sagt Hanselmann. Beim Sieg zuletzt über Köln zeigte die Dragons-Offense, dass sie Feuer spucken kann und erzielte 60 Punkte.

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Sorgen bereitet dem 58-Jährigen neben dem Gegner der Blick ins eigene Team, denn dort wird die Verletztenliste nicht wirklich kürzer. Wide Receiver Pascal Flößer fällt noch etwa eine Woche aus, Left Tackle Jan Steiger zog sich im Match in Leipzig eine Schultereckgelenksprengung zu, hatte aber bis zum Abpfiff auf dem Feld gestanden. „Dieser Ausfall tut weh, das ist eine wichtige Position“, sagt der Surge-Trainer, und es schmerzt ihn, dass darüber hinaus Linebacker Tom Stickel gegen die Dragons nicht einsatzbereit ist.

Deshalb hat sich die Stuttgarter ELF-Filiale noch fix verstärkt mit Linebacker Ronley Lakalaka (24/zuletzt Canadian Football League) aus den USA. Auch Linebacker Lucky Ogbevoen (21) ist neu im Team, er kommt vom österreichischen Topteam Dacia Vikings. Auch der französische Nationalspieler Wesley Martheli (24) sowie der italienische Fullback Biagio Caprino (23/zuletzt Konstanz Pirates) tragen nun das dunkelblaue Trikot. Dagegen mussten Linebacker Dale Warren und Offense-Liner Marvin Röben Stuttgart Surge verlassen. „Wir wissen, wie Siegen geht, wir haben es bewiesen“, sagt Cheftrainer Martin Hanselmann, „wir können diese Negativserie stoppen.“