Die rechtsextreme Front National mit ihrer Vorsitzenden Marine Le Pen (Archivbild) kommt bei der Europawahl in Frankreich ersten Prognosen zufolge auf 25 Prozent. Foto: dpa

Die Europawahl in Frankreich hat einen klaren Sieger: Die rechtsextreme Front National. Laut ersten Prognosen kommt die Partei unter Marine Le Pen auf 25 Prozent. Die Sozialisten landeten bei etwa 14 Prozent.

Die Europawahl in Frankreich hat einen klaren Sieger: Die rechtsextreme Front National. Laut ersten Prognosen kommt die Partei unter Marine Le Pen auf 25 Prozent. Die Sozialisten landeten bei etwa 14 Prozent. 

Paris - Mit einem historischen Wahlerfolg hat die rechtsextreme Front National (FN) in Frankreich bei der Europawahl andere Parteien deklassiert. Nach ihrem europakritischen Wahlkampf kam die Partei unter Marine Le Pen laut ersten Prognosen mit einem deutlichen Zuwachs auf rund 25 Prozent. Bei der EU-Wahl 2009 waren es noch 6,3 Prozent. Parteigründer Jean-Marie Le Pen forderte angesichts des FN-Ergebnisses die Auflösung der französischen Nationalversammlung und den Rücktritt von Premierminister Manuel Valls.

Die regierenden Sozialisten mussten erneut eine schwere Schlappe hinnehmen. Die Partei von Präsident François Hollande landete bei etwa 14 Prozent (2009: 16,5). Die Sozialisten hatten angesichts schlechter Wirtschaftszahlen schon bei den Kommunalwahlen im März schmerzhafte Verluste erlitten. Regierungschef Valls sprach am Sonntag von einem „ernsten Moment für Frankreich und Europa“, einem „Schock“ und einem „Erdbeben“ für alle in der Politik Verantwortlichen. Die Parteilinke und Umweltministerin Ségolène Royal machte eine „gigantische Wut“ bei den französischen Wähler aus.

Die konservative UMP wurde mit 20,3 Prozent nur zweitstärkste Partei und lag ebenfalls klar vor den Sozialisten. Allerdings musste auch die intern zerstrittene Partei des früheren Präsidenten Nicolas Sarkozy Verluste hinnehmen (2009: 27,9). Die französischen Grünen brachen ebenfalls ein und landeten bei rund 9 Prozent (2009: 16,3).

Umfrageinstitute rechneten mit einer besseren Wahlbeteiligung von bis zu 44 Prozent, 2009 waren es noch 40,6 Prozent. In Frankreich waren rund 46 Millionen Wähler aufgerufen, die 74 französischen Abgeordneten für das EU-Parlament zu bestimmen.